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Tagesausflug zur unbewohnten Kanaren-Insel Lobos

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Auf der kleinen, unbewohnten Insel Lobos gibt es keinen Massentourismus, es gibt nicht einmal ein Hotel, sondern nur einen Campingplatz. Wer mit der Personenfähre auf die kleine Insel fährt, kann sich noch wie ein Entdecker fühlen. Dass wir Touristen wahrlich nicht die ersten Besucher auf Lobos sind, verrät die erst kürzlich entdeckte römische Purpur-Manufaktur aus dem 1. Jahrhundert vor Christus.

Blick in den Krater, der zu einem Drittel bereits im Meer verschwunden ist


Seit 1982 sind sowohl die Dünen von Corralejo als auch die kleine Insel Lobos ein Naturreservat, indem es strenge Regeln zu befolgen gilt, wie etwa nicht die Wanderwege zu verlassen. Die Insel erstreckt sich auf 467,9 Hektar und hat eine Küstenlinie von 13,7 Kilometern. Auf der Insel gibt es nur Wanderwege, Autos sucht man hier vergeblich. Lobos ist nur 2 Kilometer von Fuerteventura und 8 Kilometer von Lanzarote entfernt. Die höchste Erhebung ist der "Kessel-Berg" mit 127 Metern. Die Caldera des Vulkankraters ist bereits zu einem Drittel ins Meer gestürzt und ein Schutzgebiet für gefährdete Vogelarten. Die Alisios-Winde verstärken durch ihre ständige Präsenz auf der baumlosen Insel die Austrocknung des Bodens.


Blick auf die Dünen von Corralejo - die 2 Hotels stecken in der Landschaft hervor

 

Wie ist die Fährfahrt nach Lobos?


Mit dem Glasbodenboot Majorero vom Hafen in Corralejo erreichten wir die Insel Lobos innerhalb einer Viertelstunde. Ganzjährig fahren mehrere Fähren auf die Insel. Mittlerweile sogar mehr als auf den Flyern angegeben, da die Nachfrage größer geworden ist und so schnell die Flyer und Plakate an den Verkaufshäuschen nicht erneuert werden konnten, erklärte uns der deutsche Fahrkartenverkäufer. Daher fährt auch im Januar die letzte Fähre gegen 17 Uhr. Im November fällt der meiste Niederschlag und wird es sehr früh dunkel, daher ist die Frequenz der Fähren im November geringer als in anderen Monaten. Da die Dämmerung bereits um 17 Uhr einsetzt, fährt die letzte Fähre um 16 Uhr. Im Januar setzt die Dämmerung erst gegen 18.30 Uhr ein und um 19 Uhr ist es bereits stockdunkel gewesen. Laut Fahrkartenverkäufer beginnt die Primavera (Frühling) auf den Kanaren Mitte Februar und dann verkehren auch wieder deutlich mehr Boote zwischen den beiden Inseln. Da die Insel Lobos zwischen den beiden Inseln Fuerteventura und Lanzarote recht geschützt liegt, ist die See ruhig und man kann das klare blaue Wasser und den Blick auf die beiden ungleichen Kanareninseln genießen.


Personenfähre


Ein Ticket kann man bequem am Hafen in einem der Kioske kaufen. Zur Auswahl stehen neben der bereits erwähnten Personenfähre (Hin- und Rückticket 15 EUR) auch Wassertaxis von verschiedenen Anbietern. Deren Kioske stehen dicht beieinander und die Verkäufer haben Ähnlichkeit mit den Marktschreiern in Marrakesch. Was widerum sicherlich die Preisverhandlung erleichert. Für Wasserratten sind die Katamaranausflüge zum empfehlen. Hier wird vor der Insel geankert und man hat ausreichend Zeit zum Schnorcheln, Tauchen oder Schwimmen.

Welche Tiere und Pflanzen gibt es auf Lobos? 

 

Ist man auf der Insel angekommen, kann man sich kurz die Ausstellung im winzigen Besucherzentrum ansehen oder man startet gleich die Wanderung und entdeckt die zahlreichen Tiere und Pflanzen, die zum Teil nur noch auf Lobos vorkommen.


seltene Pflanzen auf Lobos




Früher war die Insei die Heimat vieler Mönchrobben "Lobos del mar". Sie gaben der Insel auch ihren Namen. Mittlerweile sind sie leider ausgestorben, da die Tiere u.a für ihr Fleisch gejagt und schließlich ausgerottet wurden. Die knuddeligen Mönchrobben findet man heute noch an der Küste der Westsahara (südlich vom Staatsgebiet Marokkos).
Heute gibt es noch viele Seevögel, die auf der Insel leben und u.a. auf dem Vulkan brüten. Da die Brutstätten geschützt sind, darf man zur Brutzeit nicht auf den gesamten Vulkankrater wandern gehen, sondern nur sich nur in den erlaubten Arealen bewegen. Zu den geschützten Arten zählen u.a. der Sturmtaucher, der Fischadler und die Weißkopfmöwe. Die Tregentrappe, der Rennvogel und der Raubwürger stehen auf der roten Liste der gefährdeten Arten und werden auf der Insel besonders geschützt.
Die Vegetation hat sich auf Lobos dem hohen Salzgehalt angepasst. Hier findet man 130 Arten. Darunter befinden sich einige, die man nur auf Lobos findet.


Blick auf den Wanderweg zum Vulkan und auf die baumlose Landschaft


 

Was ist die beste Wandertour auf Lobos?


Auf Lobos gibt es 2 Möglichkeiten, die Wandertour zu beginnen. Entweder startet ihr euren Inselgrundgang, indem ihr am Visitor Centre in die linke oder rechte Richtung loslauft. Haltet ihr euch links, kommt ihr zuerst zu dem kleinen Strand Playa de la Concha, geht ihr nach rechts, erreicht ihr das fleine Fischerörtchen ElPuertito mit dem einzigen Restaurant auf der Insel. Wer im Restaurant einkehren möchte, muss telefonisch vorbestellen.

Wir haben uns für den Wanderweg, der rechts vom Visitor Centre aus startet, entschieden, da wir am Ende der Wandertour noch etwas am Strand chillen wollten. Wer sich kein Picknick mitgenommen hat und im Restaurant vorbestelllt hat, sollte die andere Richtung wählen.


Der Rundweg (14 Kilometer) über die Insel ist in 3-5 Stunden zu schaffen. Gegen eine Gebühr von 3 EUR könnt ihr auch noch ein Fahrrad mit auf die Insel nehmen. Aber lasst euch gesagt sein, dass die Wege fürs Radfahren nicht geeignet sind und es sehr anstrengend ist und ihr auch nicht schneller vorankommen werdet.


Radfahren auf Lobos


An einigen Stellen gabeln sich die Wege und ihr könnt euch entscheiden, ob ihr eine Strecke mit Meerblick oder eine Strecke durchs Innselinnere nehmen wollt. Wir haben uns für den Weg mit Meerblick entschieden und sind durch einen Agaven-Wald gelaufen, wahrscheinlich ist das eine Stelle auf der Insel, wo es feuchter ist und diese Pflanzen genügend Wasser bekommen.


Agavenwald auf Lobos


Dann ging es an den Las Lagunitas vorbei. Die Sonne spiegelte sich auf dem Meer und dieses glänzte wunderschön. Zwischen den kleinen Buchten, die mit Lava bedeckt sind, sahen wir Segelboote, die vor der Insel geankert hatten. Die Salzwiesen, die oft vom Meer überflutet werden, darf man nicht betreten, da hier seltene Pflanzen blühen und bedrohte Vogelarten dort ihren Rückzugsort haben. Der Wanderweg führte uns an die Nordspitze der kleinen Insel. Dort steht der Leuchtturm Faro de Martiño. Auf der Aussichtsplattform habt ihr einen wundervollen Blick auf die Papagayo Strände auf Lanzarote und natürlich aufs Inselinnere mit seinen ockerfarbenen Wegen und den etwas dunkleren Erhebungen, die leicht ihre Häubchen hervorragen lassen.


Blick vom Leuchtturm auf die Insel Lobos


Der Weg führt weiter am Meer entlang, wo ihr sehen könnt, wie der stürmische Atlantik ans Ufer peitscht. Leider eignen sich die kleinen Buchten nicht zum Baden, aber sehr wohl zum Fotografieren. Nach einer guten Viertelstunde erreicht ihr die Weggabelung zum Vulkankrater. Der Weg führt zuerst auf einer Ebenen zum Fuße des 127 Meter hohen Vulkans und geht dann recht steil bergauf. Der Montaña de Lobos ist ein erloschener Vulkan, dessen westlicher Ausläufer im Meer verschwunden ist.

Weg zum Fuße des Vulkankraters

Am Anfang gibt es noch Steintreppen, später muss man einfach so am steilen Berg hochlaufen


Die herrliche Aussicht belohnt euch für den schwierigen Aufstieg. Oben könnt ihr kurz verschnaufen und picknicken. Ihr dürft aber nicht die seltenen Vogelarten stören und müsst hinter der Absperrung bleiben. Meiner Meinung nach eignet sich der Aufstieg nicht für Kleinkinder. Schulkinder sollten mit dem Aufstieg aber keine Probleme mehr haben. Mir sind übrigens beim Abstieg die Schuhe kaputt gegangen. Die Sohle hatte sich gelöst und ich musste alle paar Meter anhalten und die Steinchen rauspuhlen. Also macht es besser als ich und nehmt nicht die alten Schuhe ausm Schrank zum Wandern mit. Da wir bereits das Salzmuseum mit den Salinen zwei Tage zuvor besucht hatten, sparten wir uns den Schlenker zu Las Salinas und gingen direkt wieder zur Anlegestelle zurück.

Doch zuvor suchte ich noch die im Reiseführer beschriebene Purpur-Manufaktur, die erst 2012 auf der Insel entdeckt wurde. An der Küste entdeckten Archäologen die Fundamente einer 18x6 Meter großen Anlage in der vom ersten Jahrhundert vor Christus bis zum ersten Jahrhundert nach Christus Krustentiere "geerntet" worden sein sollen. Aus den Tieren gewann man die damals für Kleidung sehr beliebte Farbe "Purpur". Die Purpurschnecke, aus der der Farbstoff gewonnen wurde, scheidet zur Verteidigung ein gelbliches Sekret aus, welches sich bei Kontakt mit Sonnenlicht purpur färbt. Ich habe gelesen, dass man 12.000 Purpurschnecken zur Herstellung von 1,5 Gramm! benötigt. Krasse Zahl, oder? Für die Chemie-Freaks unter meiner Leserschaft, hier noch ein Link zum Thema Purpur.


Blick auf die abgedeckte Ausgrabungsstätte der Purpur-Manufaktur


Auf Lobos wurden 70.000 Purpurschnecken gefunden, damit konnte man gerade einmal 8,75 Gramm Farbstoff herstellen. Es wurden aber auch Keramikstücke, Eisen- und Bronzefragmente sowie Knochen von Ziegen gefunden. Die eigentliche Sensation ist aber, dass man nun mehr oder weniger einen Beweis dafür hat, dass römische Seeleute tatsächlich mit ihren Booten die Kanaren ansteuerten. In antiken Schriften wurde der Archipel als die "Glücklichen Inseln" beschrieben. Vielleicht haben auch die Alten Römer, die Inseln mit den nordafrikanischen Berberstämmen besiedelt. Wer die Kanaren besiedelt hat, ist übrigens noch eine andere spannende Geschichte. Die Geschichte über die Guanchen, so werden die Ureinwohner der Kanaren genannt, erzähle ich euch ein anderes Mal, denn in der Ferne sehe ich schon unser Schiff, welches uns wieder zurück nach Corralejo bringt. 



Visitor Centre am Bootsanleger

 

Wie wird euer Wandertag unvergesslich?



Da die Sonnenstrahlen auf den Kanaren immer relativ stark sind, solltet ihr ausreichend Trinkwasser und ein Lunchpaket einplanen. Außerdem müsst ihr unbedingt an Sonnenschutz und eine Kopfbedeckung denken. Ja, ihr braucht das auch im Winter! Und macht es besser als ich und nehmt Schuhe mit, die eine bis zu 5-stündige Wandertour aushalten. :) Fahrräder würde ich nicht mitnehmen, sondern wirklich laufen. Wer Schatten braucht, sollte eine längere Pause beim Leuchtturm einplanen, weil es nur dort Schatten gibt und auch der Wind zusätzlich für die nötige Abkühlung sorgt. Der Strand ist nicht so schön und lädt nicht besonders zum Baden ein. Im Visitor Centre gibt es saubere Toiletten. Das Wasser dort hat aber keine Trinkwasserqualität. Im Visitor Centre gibt es keine Postkarten etc zu kaufen, es ist also noch weniger touristisch als auf La Graciosa. Nehmt einfach alles von Fuerteventura mit was ihr braucht und rechnet damit, dass ihr auf Lobos nichts kaufen könnt.

So im nächsten Reisebericht wird es richtig sandig, denn es geht auf eine Quadtour und/oder ich zeige euch die schönsten Strände der Westküste. Es wird romantisch ....

Bis dahin eine schöne Woche. :)


Diese Aussicht macht doch Lust auf Wandern, oder?

Die 5 schönsten Strände auf Fuerteventura

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Jetzt ist es schon wieder einen Monat her, dass wir auf Fuerteventura waren. Der Februar neigt sich dem Ende und allmählich wird es wieder Frühling in Deutschland. Auf Fuerteventura herrscht ganzjährig Frühling. Die Strände auf der Kanaren Insel sind atemberaubend schön, besonders bei Sonnenuntergang auf der Westseite der Insel. Daher habe ich für euch meine 5 Lieblingsstrände in diesem Beitrag vereint. Sonnen- und Fernweh pur - das kann ich euch versprechen.

Die schönsten Strände Fuerteventuras


 

 Corralejo


Die Dünen von Corralejo sind beeindruckend und laden zum Baden, Surfen oder einfach nur zum Strandspaziergang mit einem Smoothie in der Hand ein. Da unser Apartment in Corralejo war, sind wir auch zum Hafen gelaufen. Direkt neben dem Hafen gibt es auch einen Sandstrand zum Baden. Im Stadtzentrum gibt es viele Bars, Restaurants und Geschäfte. Viele Gastwirte locken mit Rabatten, wenn man am frühen Abend einkehrt. Da es am Strand von Corralejo keinen wirklichen Schatten gibt, ist Sonnenschutz extem wichtig. Sonnencreme sollte man sich unbedingt aus Deutschland mitbringen, da diese im Supermarkt zwischen 10-15 EUR kostet und somit viel teurer als bei uns im Drogeriemarkt ist. Ein Basecap erhält man bereits für 6 EUR im Souvenirshop.


Hafenpromenade Corralejo

Langer Sandstrand von Corralejo - Dünen von Corralejo


Ajuy


Der kleine Ort liegt ca. 80 km von Corralejo entfernt. Die Fahrt dorthin führt durchs Inselinnere und erinnerte uns landschaftlich sehr stark an Marokko. Der Wechsel von Bergen, Tälern, Häusern, Palmen und Ziegen war wie eine Zeitreise für mich. Die Ähnlichkeiten zum Atlas-Gebirge sind auf alle Fälle da.
In Ajuy angekommen, biegt man am ersten Kreisverkehr am besten in Richtung "cueva" (Höhle) ab und stellt seinen Mietwagen dort hin und läuft die letzten paar Meter zum Strand. Das Meer ist an der rauen Westküste Fuerteventuras sehr tückisch und durch den unterirdischen Sog und die starke Brandung wurden schon einige Schwimmer aufs offene Meer gezogen. Daher ist es wohl idyllischer, wenn man sich den Sonnenuntergang vom Ufer aus ansieht. Am besten kommt man 1-2 Stunden vor Sonnenuntergang zum Strand, um sich noch die Höhlen anzuschauen. Läuft man den befestigten Weg in Richtung der Höhlen sieht man schon wie sich riesige Krater durch die gegenüberliegende Felswand ziehen. Hier wurde früher Kalkstein abgebaut. Eine Höhle, die durch die Sprengungen entstanden ist, kann man sogar selbst erkunden. Wenn man denn den starken Uringeruch ignorieren kann.
Auf dem Rückweg kehrten wir in dem kleinen Café Puesta de Sol ein, um den vom Chef empfohlenen Coffee special zu genießen, was im Endeffekt ein leckerer Chai Latte war und von der Terrasse aus den Sonnenuntergang zu genießen. Nebenan gibt es noch einen Souvenirladen, der handgefertigte Kunstgegenstände, Gemälde und Produkte der Insel anbietet.



Der Schein trügt - der Atlantik ist hier wild und gefährlich



Sonnenuntergang Ajuy



Cofete


Je mehr Basti und ich reisen, desto mehr Verbindungen und Ähnlichkeiten zu vorherigen Reisezielen fallen uns auf. Ich glaube, dass diese Verknüpfungen ganz normal sind. Die Piste nach Cofete erinnerte mich an eine Passage aus einem Island-Buch: "Was ist erfrischener, als den Tag damit zu verbringen, auf Glatteis an einem steilen Berghang entlangzufahren, bei Regen, Sturm ..." Ganz so dramatisch war es vielleicht nicht, aber die Piste nach Cofete führt auch auf einem steilen Berghang, der rutschig ist, zu dem 25 Seelendorf mit dem makarberen Friedhof direkt am Strand. Ein Tourguide aus Corralejo hat zu uns gemeint, dass man die Piste nach Cofete auch mit einem normalen Kleinwagen befahren kann, es aber der Mietwagen Firma nicht sagen sollte. Ich empfehle diese Strecke nur für geübte und mutige Fahrer. Für die 20 km lange Piste von Morro Jable nach Cofete braucht man ca. eine halbe Stunde und man kann diese Strecke nur bei Tageslicht fahren. Alles andere wäre absoluter Selbstmord. Der Untergrund ist sehr uneben und man wird kräftig durchgeschüttelt, dafür wird man mit einer atemberaubenden Sicht aufs Meer belohnt. Auch der Atlantik in Cofete ist wild und eignet sich nicht unbedingt für einen vergnügten Badetag am Meer. Aber zum Fotografieren ein absolutes Highlight. Besonders wenn die feine Gischt des tobenden Meeres gegen die kargen braunen Felswände klatscht und sich ein feiner Nebel auf die Szenerie legt.

Etwas abseits vom Parkplatz mit dem einzigen Restaurant und den 3 Häusern der Dorfbewohner steht einsam die Villa Winter in der Gegend rum. Die Villa wurde mitten im 2. Weltkrieg von dem deutschen Militäringenieur Gustav Winter erbaut. Wieso, weshalb, warum er sich ausgerechnet dort eine Villa baute, ist umrankt von Legenden und wilden Vermutungen. Landschaftlich gesehen, ist diese Gegend nicht besonders reizvoll, es wächst kein einziger grüner Halm, das Meer ist so tosend, dass man darin nicht baden kann und der Anfahrtsweg ist mehr als bescheiden. Wir sind dann noch aus Neugier zu der Villa gelaufen und die jetzigen Bewohner bitten Touristen auch für ein kleines Entgeld in die Räumlichkeiten der Villa, da der Ort aber eine komische Stimmung, ein schlechtes Karma hatte, wollte ich absolut nicht reingehen. Es gibt zuhauf Meinungen und Berichte zu dieser Villa, wer darüber mehr erfahren will, kann einfach mal googeln.
Dass einzige Restaurant im Ort ist gut besucht, sicherlich nicht weil es so eine gute Küche hat, sondern weil es das einzige ist. Am Strand von Cofete kann man tolle Fotos schießen und auf der Fahrt dorthin ordentlich Adrenalin ausschütten, aber ansonsten gibts da nicht viel zu gucken.


Mystisch: Strand von Cofete


Villa Winter

Straße nach Cofete


La Pared


Seit wir den Sonnenuntergang in La Pared gesehen haben, trage ich den Beinamen "Strand-Schnüffeltier". Natürlich kam meine Kenntnis nicht von ungefähr, sondern von der eingehenden Lektüre unseres Reiseführers. An der Westküste sind die Sonnenuntergänge auf Fuerteventura einfach am schönsten, weil dort die Sonne direkt im Meer versinkt.
La Pared ist ein absolut romantischer Ort. Da kann man seiner Liebsten schon mal die Frage der Fragen stellen (Kein Wink mit dem Zaunpfahl) und anschließend noch am Strand ins Restaurant essen gehen oder viel besser sich einen Picknick Korb vorbereiten. Um die beste Sicht auf die Sonne zu haben, sollte man auf den Felsen klettern. Eine Felszunge streckt sich ins Meer und sieht wie ein Catwalk für Models aus. Aber auch hier ist das Meer wild und peitscht das kalte Atlantikwasser über die Felsenzunge. Während Basti sich Stück für Stück vorwagt und näher an den wilden Atlantik herantritt, betrachte ich lieber diese unbändigen Naturgewalten aus sicherer Entfernung. Der Strand ist hier schwarz und viel schöner als die Costa Calma auf der gegenüberliegenden Ostseite. Definitiv ein MUST SEE!!! La Pared eigent sich auch für eine Küstenwanderung. Dafür war es aber leider bei unserer Ankunft schon zu dunkel.


La Pared


La Pared Catwalk




El Cotillo - Quadtour


El  Cotillo, im Nordwesten Fuerteventuras, ist ein Surfer Paradies. Überall stehen am Straßenrand alte VW-Busse aus denen Surfer ihre Boards entweder gerade aus- oder einladen. Die Schotterpiste, die Corralejo mit El Cotillo verbindet, führt direkt am Meer entlang. Der Sand ist weiß und das Meer passend dazu azurblau. Alles wäre perfekt, würde ich nicht auf einem Quad neben Basti sitzen, der Benzin im Blut hat und am liebsten unseren Tour Guide überholen will. Alle Einwände, ich wolle mir die Landschaft ansehen und Fotos machen, verstummen unter den lauten Motorengeräuschen und unser Quad rast weiter auf der Schotterpiste am Meer entlang - zeitweise habe ich das Gefühl sogar auch nur auf 2 Rädern zu fahren. Ich jaule auf, aber Basti hat mächtig Spaß und diesen gönne ich ihn auch, da er zuvor mit mir in 2 Museen war und so der Deal lautete.
Die Tour haben wir auf der Hauptstraße in Corralejo gekauft. Am Stand haben wir 10 EUR angezahlt und den restlichen Betrag von 60 EUR haben wir einem Mitarbeiter der Quad Firma in der dunklen Tiefgarage unter dem Hiper Dino ohne Quittung in die Hand gedrückt, da er versicherte, dass er wirklich ein Mitarbeiter der Firma sei. Nach einer kurzen Einweisung ging es in Richtung der Vulkanberge los. Wir stoppten an den Stränden von El Cotillo, deren steile Felsenküste Erinnerungen an die Cliffs of Moher weckten. Unsere Mittagspause hatten wir im Café Teraza in El Cotillo. Einen Snack holten wir uns aber aus dem Supermarkt, die einen Meal Deal für 3 € anboten. Sandwich, Schokoriegel und eine Cola Dose. Auf dem Rückweg wurden die Pisten nochmal richtig heftig, sodass ich den berühmten Leuchtturm nur schräg aufs Foto bekam, da Basti das Quad wieder einmal auf nur 2 Rädern steuerte.
Am besten wählt ihr für die Quad Tour Kleidung, die ihr anschließend in eine Tüte im Koffer verschwinden lassen könnt, weil ihr ordentlich zustaubt. Ein Basecap fliegt weg, aber das Quad bietet durch sein Dach einen guten Sonnenschutz. Einen Helm müsst ihr nicht tragen. Aber auf alle Fälle braucht ihr eine eng anliegende Sonnenbrille und einen Staubschutz für die Nase, den ihr für 1,50 EUR in jedem Souvenirladen bekommt. Da der Fahrtwind doch recht kalt ist, ist es sinnvoll lange Kleidung zu tragen. Frauen sollten sich eine extra Jacke einpacken. Mädels, es ist echt frisch aufm Quad.
Wer die Ehre hat auf dem Beifahrersitz Platz nehmen zu dürfen, sollte sich die Kamera um den Hals hängen und sie sehr gut festhalten. Wer schöne "Außenspiegel-Fotos" machen will, sollte selbigen auch vorher putzen. ;) Nachher ist man immer schlauer. ;)

 
Quadtour von Corralejo nach El Cotillo durch den Norden Fuerteventuras

Klippen von El Cotillo

Fahrt durch die Vulkanlandschaft im Norden Fuerteventuras


Sonnenuntergang von El Cotillo




Da ich ganz viele weitere tolle Strandfotos von den Kanaren habe, habe ich ein Pinterest Board erstellt. Frohes Pinnen!

Welcher Strand ist euer Favorit? Ist er unter meinen 5 Lieblingsstränden oder kennst du einen anderen tollen Strand auf Fuerteventura oder auf einer anderen Insel? Schreib mir doch einen Kommentar! :)

Meine große Irland Zusammenfassung*

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Da ich weitesgehend alles was ich in meinen 3 Monaten Irland erlebt habe, verbloggt habe, ist es nun an der Zeit eine große Zusammenfassung zu schreiben. Meine Lieblingsfotos habe ich übrigens auch in einem Fotobuch* festgehalten, denn ich will in der digitalen Zeit auch noch analoge Erinnerungen haben. 

Als Titelfoto meines Fotobuches habe ich einen Screenshot meiner Instagram Fotos gewählt


Wie ihr bereits wisst, habe ich nach meinem Bachelorabschluss meinen Job gekündigt und bin für 3 Monate nach Irland gegangen, um das Land zu bereisen und meine Englischkenntnisse aufzufrischen. Ausführlich habe ich in dem Beitrag Goodbye Germany and Hello Ireland! meine Beweggründe und Gedanken aufgeschrieben.

Im August bin ich 29 Jahre alt geworden, damit bin ich zwar noch lange nicht alt, aber ich habe ein Alter erreicht, wo man im besten Fall schon ein bisschen Geld sparen konnte, um seine Träume verwirklichen zu können. Außerdem bin ich der Meinung, dass man nicht ständig denken sollte, dass man alles auf später verschieben kann. Irgendwann ist der Punkt gekommen, wo man es sowieso nicht mehr macht.

Als ich in Dublin ankam, war ich auf dem Weg zur Gastfamilie recht nervös, da ich mich eigentlich ein bisschen zu alt für eine Gastfamilie gefühlt habe. Aber als ich in der Sprachschule Freundinnen kennengelernt habe, die Mitte 40 waren und auch in einer Gastfamilie gelebt haben, fand ich das nicht mehr komisch. Gastfamilien sind eben die günstigsten Alternativen, wenn man eine gute Familie erwischt. Meine Gastfamilie war super. Sie bestand aus den Eltern, der 16-jährigen Tochter, dem Sohn, der aufs College geht und 2 Hunden. Zu Spitzenzeiten waren wir 4 Gastschüler - ein Spanier und drei Deutsche. Mit den deutschen Mädels habe ich noch heute Kontakt. Henriette ist sogar bereit einen Gastbeitrag über ihr Work&Travel in Neuseeland zu schreiben. 

Sharon, die Gastmutter, hat uns nach dem Dinner oft Geschichten von anderen Gastschülern erzählt. Bei ihr war schon die ganze Welt zu Gast und sie hat daher ein klares Bild davon, welche Nationalität in ihren Haushalt passt und wo die kulturellen Differenzen einfach zu groß sind. Und welche Nationalitäten zusammenpassen und welche lieber nicht. Als ich mein Praktikum abgebrochen habe, wusste sie auch gleich eine Geschichte von einer anderen deutschen Gastschülerin zu berichten, die auch ihr Praktikum geschmissen hat. Nach 2 Monaten Dublin habe ich eine Zwischenbilanz gezogen.

Also machte ich kurzen Prozess und beendete mein Praktikum. Wahrscheinlich war es von Anfang an eine Schnapsidee in  Dublin ein Internship zu machen. Das bedeutet immer ein unbezahltes Praktikum. Generell sind Praktika nach dem Uniabschluss schon schwierig und dann noch unbezahlt. Wäre das Praktikum gut gewesen und ich hätte etwas gelernt, hätte ich es in jedem job interview verteidigen können, aber so.

Im Nachhinein war es die beste Entscheidung wieder zur Sprachschule zu gehen und das Angebot von Sweny's Pharmacy anzunehmen und dort als Freiwillige zu arbeiten. Nach den 3 Monaten in Irland habe ich meine Sprachkenntnisse, die zwischenzeitlich auf A2-Niveau gerutscht waren, auf B2+ verbessert. Jetzt arbeite ich an der Stufe C1. Aber ich habe auch viel über andere Nationen gelernt, denn Dublin ist ein Schmelztiegel der Kulturen. 

Klassenfoto mit meinem B2 Kurs


In meinen Bewerbungsanschreiben heißt es "vertiefte meine interkulturellen Kompetenzen". Was vielleicht ein bisschen steif klingt, kann ich ganz einfach mit Leben füllen: Deutsche, Österreicher und Schweizer sind relativ ähnlich und besprechen Probleme tendenziell im Alter von Mitte bis Ende 20 mit ihren besten Freunden. Für Südamerikaner, die bis sie heiraten meistens noch im Elternhaus leben, ein Ding der Unmöglichkeit. Probleme besprechen sie fast immer mit den Eltern. Klingt ein "Bingo-Abend im Pub" im deutschsprachigen Raum eher nach "alter Damen Runde" so war das mit meinen Freunden aus Mexiko, Brasilien, Chile, Spanien und Südkorea ein Highlight. Obwohl meine Freunde aus Lateinamerika noch zu Hause gewohnt haben, konnten sie besser kochen als viele Deutsche, die nach dem Abi gleich in die eigene Studentenbude ziehen. 
Überfordert hat mich, dass die Lateinamerikaner, Spanier und Franzosen mit Händen und Füßen kommunizieren und dich ständig anfassen und mit bis zu 4 Küsschen begrüßen. Meine Freundin aus Chile hat mir ständig beim Plaudern auf den Schenkel gefasst, weil das für sie total normal ist. Eine spanische Freundin hat mich immer am Arm festgehalten, wenn wir uns unterhalten haben. 
Am schlimmsten ist aber "die genetisch bedingte Pünktlichkeit der Deutschen", die ich auch im Blut habe. Ich konnte erst losfahren, wenn wir uns eigentlich schon treffen wollten und war trotzdem mit Abstand immer als erste da. Einmal musste ich 2 Stunden auf 2 Freundinnen aus Mexiko und Spanien warten. Sie fanden das übrigens nicht schlimm. In Deutschland wird man schon schief angeschaut, wenn man mal 5 Minuten zu spät zu privaten Treffen kommt. 

Ins Fotobuch haben es auch viele Gruppenfotos mit meinen Freundinnen geschafft, so wie hier mit den französischen Mädels aus der Sprachschule


Die Iren sind aber auch  nicht für ihre Pünklichkeit bekannt und gehen auch mal mit Jogginghose auf die Straße - da wird man, anders als in Deutschland, auch nicht schief angeschaut. Also die kulturellen Unterschiede gibt es definitiv und es gut sie zu kennen und zu verstehen, dass der "deutsche Weg" nicht immer der beste oder einzige ist und dass man diese Unterschiede einfach kennen muss, wenn man viel im Ausland unterwegs ist oder mit ausländischen Kunden zu tun hat - was ich ja definitiv will.
Über die Unterschiede allein schon zwischen Deutschland und Irland habe ich diesen Artikel verfasst: Mein Dezember in Dublin und Unterschiede zwischen Irland und Deutschland

In meinen letzten Nächten in Dublin habe ich von deutschem Vollkornbrot geträumt - natürlich mit Käse. Ich wusste bis dato nicht, dass man deutsches Brot so sehr vermissen kann. Nicht dass es in Dublin kein gesundes Essen gäbe, aber in meiner Gastfamilie war es eben üblich helles Toastbrot zu essen.

Von der herrlichen Landschaft Irlands habe ich auch sehr viel gesehen, so war ich im Westen, Süden, Osten und Norden der Insel.


Und wer jetzt auch Lust auf Dublin oder Irland im Allgemeinen bekommen hat, der bekommt hier meine Anfänger-Tipps


 
Wie du siehst, habe ich in meinen 3 Monaten viel erlebt und gelernt. Ich habe weit über 2000 Fotos gemacht und da ist es sehr schwer die alle meiner Familie und meinen Freunden zu zeigen. Vorallem ist es immer schwierig meinen Laptop mit ins Café zu nehmen oder in den Park. Daher fand ich die Facebook Werbeanzeige der Firma Saal-Digital für ein Fotobuch interessant: Wer einen Blog oder Social Media Account hat, erhält einen 40 EUR Gutschein und kann sich sein eigenes Fotobuch erstellen. Und da meine Schwester eh schon vor Wochen vorgeschlagen hat, dass ich doch mal ein schönes Fotobuch machen solle, um "was analoges" zu haben, war das die passende Gelegenheit.

Nach dem Zusenden des Codes, musst du diesen aktivieren und hast dann 2 Wochen Zeit dir dein Fotobuch zu erstellen. Dafür lädst du dir eine Software auf deinen PC, über diese bestellst du am Ende auch dein Fotobuch. Am Anfang hat mich die viele Arbeit abgeschreckt, da es aufwendig ist 30 Seiten zu gestalten und man einen Nachmittag dafür braucht. Das Ergebnis lässt sich aber sehen. Ich habe Vorlagen genutzt, die aber nur die Position der Fotos vorgaben. Die Positionen konnte ich aber echt easy verschieben, Fotos vergrößern, verkleinern und noch Text und Untertitel hinzufügen. Die Hintergründe kann man aus einer Vielzahl von Vorlagen und Schriften wählen sowie Grafiken einfügen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und die Bedienung ist kinderleicht - je nach dem wie schön und aufwendig ihr euer Fotobuch gestalten wollt, dauert es halt nur ein paar Stunden. Dafür geht die Produktion und der Versand blitzschnell. Ich habe das Fotobuch Mittwochabend fertig gestellt und Freitag war es schon im Briefkasten. Genial.

Aktuell bekommen alle Kunden einen 15 EUR Kennenlerngutschein für Fotobücher. Bei Interesse bitte hier klicken. 

* Ich durfte den Fotobuch-Service von SaalDigital kostenfrei testen.


Das Layout ist frei wählbar und die Bedienung der Software ist einfach

Erstes Blogger Event im Innside by Meliá Leipzig

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Vergangenen Dienstag lud das Hotel Innside by Meliá circa 30 Blogger und Fotografen aus Leipzig und Umgebung zum gemeinsamen Abend ein. Über die Hotel Eröffnung im September berichtete Namida Magazin bereits. Nach der Begrüßung gab es verschiedene Begrüßungsgetränke: So konnte man zwischen Sekt, Smoothies oder einem neuen Energiegetränk wählen. Dazu später aber mehr.


Sensationeller Ausblick auf Leipzig von der Balcony Suite



Bei der Hoteleröffnung im letzten September hatte sich das Innside Hotel in Leipzig auch zum Ziel gesetzt eine Anlaufstelle für Leipziger zu werden - vorallem mit dem SYNDEO-Restaurant, welches auch Nicht-Hotelgästen zur Verfügung steht. Als ich am Dienstagabend die Lobby des Innside by Meliá Hotels in Leipzig betrat, konnte ich das spüren. Hotelgäste und Leipziger verschmolzen an der Bar und im Restaurant. Man traf sich auf ein Gläschen an der Bar oder speiste mit alten Freunden im Restaurant.Über den Sonntags-Brunch im SYNDEO oder die spanischen Abende kannst du dich am besten auf der Facebook Seite des Innside Leipzig informieren.

Nach dem ersten Beschnuppern der Blogger untereinander - denn obwohl alle aus der Gegend kamen, kannten sich noch nicht alle - ging es in vier Gruppen auf eine Tour durchs Hotel. Als erstes fielen mir die bunten Kunstwerke auf den Fluren und in den Hotelzimmern auf. Im Hotel werden zahlreiche Kunstwerke vom Leipziger Künstler Michael Fischer, auch als Fischer-Art bekannt, ausgestellt. Seine Kunst bezeichnet er selbst als marktwirtschaftlichen Realismus. Bei genauerem Hinschauen erkennt man die zum Ausdruck gebrachte Kapitalismus Kritik. Seine Werke haben durch die bunten und satten Farben einen hohen Wiedererkennungswert. In Leipzig sieht man seine Kunst auch an Fassagen, bspw. auf der Karl-Liebknecht-Straße. Am besten hat mir die von Fischer-Art umgestaltete Britische Bulldogge in der Lobby gefallen.

Fischer-Art auf den Hotelfluren

Fischer-Art: Britische Bulldogge in der Lobby


Ein weiteres Highlight war die Balcony Suite, die mehr eine Galerie als ein Hotelzimmer ist. Auf dem riesigen Balkon wurde sogar schon eine Hochzeit gefeiert. Kein Wunder, dass die spanische Leitung des Meliá-Konzerns, zu dem das Innside Leipzig gehört, von dem Leipziger Künstler so begeistert war, dass eine Kooperation zustande gekommen ist.

Nach so viel Kunst ging es dann für uns in die Küche und neben dem Amuse Gueule konnten wir uns auch noch an der Küchenwand selbst verewigen. Bei der Vorspeise konnten wir u.a.von Thunfisch, Fliegenfischkaviar, Tatar vom Wolowina Rind, Oliven Ciabatta Sticks und typisch kanarisch Tomaten-Oliven-Mojo naschen. Lecker!




Bei der Hauptspeise konnten wir zwischen Saltimbocca vom Kalb mit Polenta und gegrilltem Maiskolben oder einer vegetarischen Alternative Pappardelle mit Kalamata Oliven und Rucola wählen. Bevor wir uns aber weiter den kulinarischen Genüssen hingeben konnten, gab es noch eine Vorstellungsrunde und so lernte ich endlich etliche Leipziger Blogger und Fotografen, die ich sonst nur von ihren Blogs, Instagram- und Facebook Accounten kannte, persönlich kennen.


Eine weitere Vorspeise


Das Dessert wurde am Kamin serviert und ich war total überrascht wie gut schwarze Oliven in weißer Schokolade schmecken. Im Anschluss wurden noch 2 verschiedene Cocktails serviert. Ich mochte am liebsten den Match Up mit dem Belvedere Wodka- Cocktail.


Dessert am Kamin


Da das Innside by Meliá Leipzig besonderen Wert darauf legt Unternehmen und Künstler aus der Region zu unterstützen, wurden zum Abschluss zwei Leipziger Start up Unternehmen vorgestellt. Zum einen waren die Erfinder des Match up Engery Drinks anwesend und zum anderen die Gründer von der KeksKonnektion. Die KeksKonnektion ist ein Unternehmen, welches Kekse speziell für Leute mit Lebensmittel-unverträglichkeiten und Allergien herstellt. Beide Unternehmen werden in den nächsten Wochen hier auf dem Blog noch ausführlich vorgestellt. Die Produkte der beiden Unternehmen könnt ihr schon auf den jeweiligen Webseiten bestellen.


MatchUp

KeksKonnektion

Das erste Blogger Event im Innside Leipzig ist wirklich gelungen: Ich habe neue Kreationen aus der Küche, viele Blogger persönlich und außerdem noch 2 tolle Start ups kennengelernt. Wenn du jetzt neugierig aufs Innside Leipzig geworden bist, ist hier der Link.

Der Wunsch des Hotels auch eine Anlaufstelle für Leipziger zu sein, ist voll aufgegangen. Das warme Ambiente, der freundliche Service und die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und Künstlern überzeugen.




** Bei mir wird grundsätzlich wegen der besseren Lesbarkeit nur der generische Maskulinum verwendet. Natürlich sind immer Frauen und Männer gemeint.

Blogparade „Sag niemals nie!“ - Autofahren auf Kuba und andere Gefahren

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"Sag niemals nie!" - so lautet der Titel der aktuellen Blogparade auf Heldenwetter.de. Ariane fragt darin anderen Bloggern nach ihren Reiseerlebnissen, die Überwindung gekostet haben oder wo man zuerst gedacht hat, dass man so etwas nieeee im Leben machen würde. Wer viel reist und mit anderen Kulturen und Geflogenheiten in Berührung kommt, wird früher oder später immer seine Bedenken über Bord werfen und einfach mal Neues wagen. Auch auf meinen Reisen sind schon einige Grenzerfahrungen zusammengekommen. Von einigen erzähle ich euch heute.


Autofahren auf Kuba ist so eine Sache. Außerhalb der Rush Hour, wie hier auf dem Foto, ist es einfach.





Auch Angsthasen müssen Auto fahren

Vor knapp 2 Jahren (Mai 2015) sind Basti und ich über Island und Kanada nach Kuba geflogen. In der isländischen Mietwagenstation merkte mein Freund Sebastian, dass er seinen Führerschein vergessen hatte und so fuhr der erste Schock durch meine Knochen: Muss ich jetzt Autofahren in Island? Im Mai, wo noch fast überall Schnee liegt und es glatt ist? Panik machte sich breit. Der Angestellte der Mietwagenstation nahm es aber gelassen. Er schaute meinen Freund an und meinte: "Dir glaube ich, dass du einen Führerschein hast," und gab ihm den Autoschlüssel. Puh, Glück gehabt, Myri!

Na vielleicht geht das in Kuba auch so einfach, dachte ich. In der Karibik nimmt man es bestimmt auch nicht so streng. Falsch gedacht. In Kuba mussten wir die Kaution in bar hinterlegen, die dann in der Hemdtasche des Vermieters verschwand. Zusätzlich mussten wir noch eine Gebühr entrichten, weil wir ja einen Fahrerwechsel hatten. 

Als die Formalitäten erledigt waren und wir geklärt hatten, dass es normal ist, dass die Motorkontrollleuchte leuchtet, ging es los. Ich stieg also mit weichen Knien in den Mietwagen, ein chinesisches Fabrikat, ein. Ich muss an dieser Stelle sagen, dass ich selbst Autofahren hasse. Ich hatte mal ein eigenes Auto, aber das stand mehr als es in Bewegung war. Dementsprechend wenig Fahrpraxis hatte ich. Auf dem Vorplatz der Mietwagen Baracke drehte ich ein paar Runden, um ein Gefühl für die Kupplung zu bekommen und dann ging es los. An der ersten Ampel übersah ich die Farbe Rot und donnerte über die Kreuzung. 

War die Ampel jetzt Rot?

Der Mitarbeiter im Hotel hatte uns noch gewarnt, dass wir nicht zur Rush Hour fahren sollen, weil da Himmel und Menschen unterwegs seien. Und wie es der Zufall wollte, verzögerte sich die Mietwagenübergabe um ein paar Stunden sodass wir genau in die Rush Hour reinrutschten. Auf der Landstraße und der Autobahn war das kein Problem, es war eh wenig Verkehr. Wahrscheinlich ignorierten die Kutschfahrer auch daher das Kutschen Verbot auf der Autobahn. Ich überholte also Oldtimer und Kutschen, blieb aber immer unter 90 km/h, weil ab einer höheren Geschwindigkeit das Lenkrad dermaßen Unwucht bekam, dass man das Lenkrad nicht mehr festhalten konnte.

Ich am Steuer des Geelys


Das erste Dorf war mein persönlicher Horror. Die Kubaner kannten Mietautos zu diesem Zeitpunkt nicht so. Rush Hour hieß dort, dass irgendwie alle Dorfbewohner zwischen 16-18 Uhr auf der Straße waren und keinen Platz für LKWs und PKWs machten. Es war als ob ich in ein Straßenfest reingeplatzt wäre. Nur im Schritttempo war ein Vorwärtskommen möglich. Dann waren die Kreuzungen ein Horror, weil alle kreuz und quer liefen, Kutschen, Laster, einfach alles kam von allen Seiten an. Bati meinte, "da musste echt Augen im Arsch haben" und war damit beschäftigt zu überwachen, dass ich keinen Verkehrsteilnehmer übersah. An Fotos machen, war nicht zu denken. Da einige Straßen im Ort gesperrt waren, haben wir uns verfahren und landeten irgendwo im Nichts. Wenig später regnete es monsunartig und wir konnten nicht schneller als 20 kmh fahren. Ich war fertig mit den Nerven. In den Schlaglöchern hätte man Baby Elefanten problemlos baden können. Da es wie aus Kübeln schüttete, dachten wir, dass die Polizei hier wohl keine Verkehrskontrollen durchführen würde und so tauschten wir unerlaubterweise die Plätze und Basti fuhr. Für die 120 km von Varadero nach Playa Larga (Schweinebucht) haben wir 6 Stunden gebraucht. 


Kutsche auf der Autobahn zwischen Trinidad und Havanna - Kuba halt


Unterwegs fiel der Tacho aus und wir konnten nicht einmal mehr sehen wie schnell wir fahren. Was aber auch egal war, da wir eh nicht schneller als 20 bis 30 kmh fahren konnten. Wow. Was für eine Fahrt. Das war meine Feuertaufe. Nach dem Abendessen meinte Basti dann, dass ihm die Fahrt mit dem Mietwagen zu gefährtlich sei und er nicht  mehr weiterfahren wolle. Na ganz toll. 

Die Krux mit den chinesischen Mietwagen

Obwohl unser Mietwagen Unwucht hatte, der Tacho kaputt war, die Motorkontrollleuchte bedrohlich aufflackerte und zu guter letzt die Kupplung in Omas Rührteig steckte, fuhren wir 2 Tage später weiter nach Trinidad. Wir ließen aber vorher vom Besitzer unser Casa Particulares in Trinidad anrufen, dass es später werden könnte. Die Fahrt nach Trinidad war schon besser. Wir mussten fast nur Autobahn fahren und nur ein kleines Stückchen durch Trinidad. Wo ich es aber geschafft habe, quer im Gegenverkehr auf den Eisenbahnschienen zum Stehen zu kommen. Aber in Kuba kein Problem, kein Hupen, kein wildes Gestikulieren. Ich ließ den Verkehr vorbei und bog auf meine Fahrbahn ab. In Trinidad selbst ließen wir das Auto stehen und teilten uns mit den anderen Gästen der Unterkunft ein Taxi.

In der Unterkunft, auch eine Casa Particulares, waren nur deutsche Touristen, da der Besitzer ein deutscher Auswanderer ist. Bei Cuba Libre und Zigarren erzählten wir uns abends unsere Reiseerlebnisse. Ich erzählte von meinem Auto Abenteuer und wie ich daran gewachsen bin und dass Basti ein bisschen stolz auf mich ist. Ich war auch stolz auf mich, dass ich das Autofahren auf Kuba hinbekommen und nicht kapituliert habe. Autofahren mag ich noch immer nicht, aber wenn ich muss, kann ich es. 


Landstraße nach Trinidad - da mochte ich dann schon das Autofahren


Die anderen Individualtouristen erzählten von Touristenfallen, Besuchen auf Tabakplantagen, Fahrten mit umgebauten Schweinetransportern und andere Abenteuer. Basti und ich erzählten nur, dass wir aus Spargründen mit Aeroflot über Moskau heimfliegen würden und wurden schief angeschaut. "Traut ihr euch wirklich mit Aeroflot nach Hause zu fliegen," fragte der Mann, der gerade noch erzählt hatte, dass er wildfremde Anhalter mitnimmt und sich von denen auch noch auf Plantagen und co bringen lässt. :D Herrlich, oder?

Ende gut, alles gut! Auch die Fahrt von Trinidad nach Havanna verlief ohne Komplikationen. Mittlerweile machte mir das Autofahren auch ein bisschen Spaß. Das Einparken vorm Hotel überließ ich dann aber wieder Basti. Man bzw. frau  muss ja nicht übertreiben. Das Fahren mit dem Geely war schon eine Herausforderung.

Bei allen weiteren Reisen habe ich stets darauf geachtet, dass Basti seinen Führerschein mitnimmt. Ich fotografiere lieber aus dem Auto oder Quad, wie in Fuerteventura, heraus. Basti hat eh Benzin im Blut und liebt Autofahren. Und so ergänzen wir uns ganz gut.

Als ich letztes Jahr in Dublin war, habe ich erst überlegt, ob ich ein Auto mieten soll, um die Gegenden außerhalb Dublins zu erkunden, aber da selbst meinem Freund, ein guter und geübter Autofahrer, der Linksverkehr zu heiß war und ich schon Probleme auf dem Rad im Linksverkehr hatte, beschränkte ich mich auf Bus Gruppenreisen.

Und das ist wieder ein "Sag niemals nie!"-Punkt. Ich hasse eigentlich Gruppenreisen, besonders Bus Gruppenreisen, wo man pro Stop nur max 2 Stunden hat und genau zu den Stoßzeiten an die schönsten Orte gekarrt wird und mit Tausenden von anderen Touris zur gleichen Zeit dort ist. Aber nach der 3. Gruppenreise hatte ich auch Spaß daran. Meine Freunde aus der Sprachschule oder meine tollen Mitbewohnerinnen waren immer mit von der Partie und so hatte ich zum Schluss auch Freude an Gruppenausflügen. Aber für Irland lohnt es sich wirklich die Ängste zu überwinden und sich dort einen Wagen zu mieten. Sag niemals nie - vielleicht miete ich mir eines schönen Tages ein Auto in Irland, um ganz individuell und in Ruhe den Wild Atlantic Way abzufahren. Who knows. Ihr werdet es dann als erstes erfahren. :) Bis dahin könnt ihr noch meinen Reisebericht übers Autofahren in Kuba lesen - ein Dauerbrenner auf meinem Blog - oder mehr darüber erfahren was für lustige Dinge mir auf einer Bus-Gruppenreise widerfahren sind.

Vielen Dank an Ariane von Heldenwetter.de für diese geniale Blogparaden-Idee.

Im Interview mit den Erfindern des MatchUp Energy Drinks - von der Idee bis zur fertigen Dose

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Während viele Leipziger Studenten Jahr für Jahr laue Sommerabende mit Bier und Musik auf der Sachsenbrücke verbringen, haben sich die drei Erfinder des Energy Drinks "MatchUp" ihre Nächte mit der Erstellung eines Business Plans, dem Entwerfen eines Logos und umständicher Bürokratie um die Ohren geschlagen. Aber die Mühe hat sich gelohnt: Seit Januar 2017 kann man ihren Bio Energy Drink "MatchUp" auf Matcha-Basis auf der eigenen Website bestellen. Ich hab mit Rico, einem der Gründer, darüber gesprochen, wie es ist mit Mitte 20 ein eigenes Unternehmen zu gründen und was an dem Getränk auf Matcha Basis so besonders ist.

Die drei Erfinder des Energy Drinks mit Bio Siegel: Friedrich, Rico und Julius                      Foto:  Copyright Anne Weinrich

Rico habe ich vor einigen Tagen im Innside by Meliá Hotel kennengelernt. Als wir auf den Fahrstuhl warteten, kamen wir ins Gespräch. "Was machst du so?", fragte ich. "Wir haben den Energy Drink erfunden, den du gerade trinkst", deutete er auf mein Glas. Ich ziehe kräftig an dem Strohhalm: "Der ist lecker! Ich stelle übrigens auf meinem Blog Start ups aus der Region vor. ..." Und so kamen wir ins Gespräch.

Die drei Studenten Julius, Friedrich und Rico, allesamt BWL-Studenten aus Leipzig und Halle, hatten von dem Matcha Trend aus Japan gehört und überlegten wie man den Trend stärker nach Deutschland holen könnte. Sie experimentierten zunächst selbst und mischten Matcha Pulver mit Bier. Da das aber zu stark schäumte, musste eine andere Idee her. Außerdem wollten sie nicht nur das Pulver zum selbst mischen anbieten, sondern ein eigenes Getränk kreieren. Und seien wir doch mal ehrlich: Wer verunreinigt schon gern sein heiliges Bier mit einem grünen Pulver?

Ein Energy Drink ist der Zielgruppe leichter zugänglich als nur Matcha Pulver.

Was es werden sollte, stand fest. Auch klar war, dass sie sich professionelle Hilfe ins Boot holen würden, da sie nun einmal keine Lebensmittelchemiker sind und bekanntlich der Schuster bei seinen Leisten bleiben soll. Von der Idee bis zur Produktreife ist ein Jahr ins Land gegangen. In dieser Zeit haben die drei Studenten verschiedene potentielle Produzenten angeschrieben, mit Zutaten, der Stärke der Kohlensäure und Geschmacksrichtungen experimentiert sowie ein Unternehmen gegründet. Dieses haben sie nach den Anfangsbuchstaben ihrer Nachnamen benannt: TSP UG

Was viele Nicht-BWLer stark unterschätzen, ist der Recherche Aufwand, der auch für den Business Plan betrieben werden muss. Dazu gehört bspw. eine Konkurrenzanalyse: Welche Preise sind üblich für Energy Drinks, welche Zielgruppe konsumiert Engergy Drinks, welche Bio Enery Drinks gibts überhaupt schon auf dem Markt und wie werden diese angenommen? Gibt es einen ausreichend großen Käufermarkt?

Ist der trockene Teil erledigt, kommt der kreative Teil: Welches Logo soll verwendet werden, was will man mit dem Design beim Endverbraucher erreichen, welche Farben sollen zum Einsatz kommen, etc. Schließlich soll der Kunde durch die Verpackung den Impuls bekommen zur Dose zu greifen und sich näher mit dem Produkt zu beschäftigen.


Im Gespräch mit Rico

Den Erfindern von MatchUp gingen dort viele Gedanken durch den Kopf: Für eine Dose haben sie sich entschieden, weil Energy Drinks traditionell in Dosen verkauft werden. Dass die Dosen im schlichten Grün-Weiß gehalten sind, hat damit zu tun, dass es kaum weiße Dosen gibt und die Farbe Grün natürlich den aktuell trendigen Lifestyle unterstreicht. Das Logo symbolisiert Matcha Blätter. Den Produktnamen MatchUp haben sie gewählt, weil es zum einen ähnlich wie die Zutat Matcha geschrieben wird und es auch für spätere Marketing Kampagnen gut verwendet werden kann.

Es ist gar nicht so einfach die Bio-Zertifizierung zu bekommen.

Um einen Bio Energy Drink auch so nennen zu dürfen, muss man sich für das EU-Bio Siegel zertifizieren lassen. Das ist das Bio-Blatt auf den Bio-Produkten. Die Antragsstellung nimmt einige Zeit in Anspruch und ist auch nicht so leicht. Um das deutsche Bio Siegel auf die Dose drucken zu können, muss man sich nur eintragen, da man ja bereits das europäische Siegel erlangt hat.

Matcha - Eine Balance aus Belebung und Entspannung

Matcha wirkt anders als Koffein in der Kaffeebohne. Das Koffein im Matcha ist an die  die Aminosäure L-Theanin gebunden und daher u.a. viel verträglicher für die Magenschleimheut. Das Koffein setzt sich erst im Darm frei und regt das zentrale Nervensystem an. Mehr zum Themafindet ihr hier:  Wirkungsweise Matcha

Mittelfristiges Ziel der drei Studenten ist es in Supermärkten und Feinkostläden gelistet zu werden. Bars und Hotels sind auch potentielle Abnehmer für ihren Energy Drink. Dann hoffentlich stehen die einzelnen Six-Packs nicht mehr in den Wohnungen der Gründer, sondern in einem richtigen Lager. Denn im Moment verpacken die Jungs die Bestellungen noch selbst.


Gegen Frühjahrsmüdigkeit: Wie wärs mit einem MatchUp?

Langfristig wollen sie mit Geschmacksrichtungen experimentieren und neue Sorten entwickeln. Ein weiteres Ziel ist es einen zuckerfreien Energy Drink auf den Markt zu bringen. Das ist aber eine andere Geschichte.

Und wer weiß, wenn ich in einigen Monaten an lauen Sommerabenden wieder über die Sachsenbrücke flaniere, vielleicht trinkt dann der ein oder andere Student ein MatchUp Energy-Drink. Zu wünschen wäre es den drei Gründern.

Wenn du jetzt Durst auf den neuen Energy Drink der 3 Jungs bekommen hast, kannst du auf der Seite MatchUp Drinks  deine Bestellung aufgeben, die anschließend höchstpersonlich und liebevoll verpackt wird und wenn du es stark findest, dass die drei mit Mitte 20 ein eigenes Unternehmen gegründet haben, dann gibt ihnen doch einfach einen "Daumen hoch". Auf Instagram suchen die drei übrigens nach Produkttestern.

11. Reiseblogger Treffen im Atlantic Grand Hotel Travemünde

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In dieser Woche wurde ich in einem Vorstellungsgespräch gefragt wofür ich brennen würde. Die Antwort ist denkbar einfach: "Ich liebe es neue Länder zu entdecken und anschließend darüber auf meinem Blog zu berichten." Dass ich mit meiner Leidenschaft nicht allein bin, durfte ich am Wochenende auf dem 11. Reiseblogger Treffen an der Ostsee hautnah erfahren. Anja vom Reiseblog Travel on Toast und Janett, Teilzeitreisende, organisieren abwechselnd Treffen für Reiseblogger. Das bereits elfte Treffen fand direkt an der Ostsee im wunderschönen Atlantic Grand Hotel Travemünde statt.

Atlantic Grand Hotel Travemünde


Obwohl ich mit meinem Blog bereits im August 2012 begonnen habe, hab ich leider bislang nur wenige Blogger persönlich kennengelernt und wollte bzw. will das unbedingt ändern. Dazu eignen sich solche Treffen hervorragend, denn auf der ITB (Reisemesse in Berlin) hatte ich bislang nicht soviel Zeit dazu. Auf dem Weg zum Treffen checkte ich auf Twitter (Reiseblogger nutzen Twitter mehr als andere Blogger hab ich das Gefühl) wer bereits da ist und so erfuhr ich u.a., dass Marzipan auf meinem Hotelzimmer auf mich warten würde. 


Endlich in Travemünde angekommen:

Zwischen Bahnstation und Hotel liegen nur wenige Schritte, sodass die Anreise mit der Bahn sehr bequem war und ich mich nicht verlaufen konnte. Auf dem Weg kaufte ich noch schnell Postkarten, um den Lieben daheim "Grüße von der Ostsee" zu senden. Meine Schwestern sind jedes Jahr an der Ostsee, allerdings eher an der Ost-Ostsee. Also auf den Inseln Usedom und Rügen. Auch für mich war die West-Ostsee eine Premiere - genauso wie das Reiseblogger Treffen für mich eine Premiere war.


Die Kennenlernrunde und warum ich das eigentlich nicht mag:

Seit ich denken kann, hasse ich "Kennenlernrunden". Allein bei dem Wort bekomme ich Gänsehaut. Ich habe einfach an zu vielen Seminaren teilgenommen, die mit einer solchen Runde starteten und musste mich selbst vorstellen und meine "Erwartungen" nennen. Nicht nur dass meistens "ein schnelles Ende" meine einzige Erwartung war, nein, ich habe auch oft die 3 Sätze über meine Person verhauen. Argh. 

Aber im schummrigen Licht der Hotel Lounge mit einem Cocktail in der Hand ging ich die Sache ganz entspannt und locker an. Außerdem war ich neugierig welcher Blogger wer ist und was sie so über sich zu berichten hatten. Vom Gesicht her kannte ich nämlich nur Anja und Janett. Schnell fiel die Anspannung von mir ab und ich stellte fest: "Hey, du sitzt in einem Raum mit Gleichgesinnten." Nach der Vorstellungsrunde, die ich diesmal nicht verhauen habe, ging es ans Bufett. Naja zuerst wurden ausgiebig Fotos gemacht und dann haben wir uns aufs Bufett gestürzt.

Blaubeertiramisu

versch. Wraps am Fingerfood Bufett


In lockerer Runde haben wir uns dann noch lange unterhalten. Projekte und Ideen ausgetauscht. Mehrere Blogger planen gerade eine Weltreise. Eine WELTREISE! Wow!
Gegen 23 Uhr verabschiedete ich mich von der Runde, da ich noch mein Hotelzimmer genießen wollte. Mein Zimmer hatte einen Kronleuchter und eine Wasserfalldusche - die muss man doch dann nutzen, oder? Also die Dusche, nicht den Kronleuchter - versteht sich. ;)

Mein Hotelzimmer - Ist es nicht schön?


Früüüühstück mit Meerblick

Ich weiß gar nicht wann ich das letzte Mal tatsächlich Frühstück mit Meerblick hatte. Ich glaube, es war auf Kuba an der Schweinebucht, wo wir die Fischer gesehen haben, wie sie das Abendessen gefangen haben. Auch das Atlantic Grand Hotel setzt auf Regionalität - dazu später aber mehr. Nachdem ich meinen Teller mit dem reichhaltigen Frühstücksbufett vollgeschaufelt hatte, setzte ich mich an die lange Tafel, die extra für uns Blogger reserviert wurde und steckte mir abwechselnd ein Stückchen Brötchen in den Mund und schaute aus dem Fenster. Große Frachter und Fähren fuhren an meiner Nase vorbei und ich knippste und snappte was das WLAN hergab. Unter Bloggern kommt man sich da auch nicht komisch vor, wenn man von alles und jedem Fotos macht und spontane Freudenausstöße kommen, wenn man ein gutes Foto geschossen hat. 

Lustigerweise kam das Gespräch wider Erwarten auf den Soli (Solidaritätszuschlag). Ich weiß gar nicht mehr wie wir darauf gekommen sind, aber immer wenn ich mit Leuten aus den alten Bundesländern aufeinander treffe, kommt über kurz oder lang "das macht ihr also mit unserem Soli", wenn ich über Leipzig rede und wie stark sich die Stadt verändert hat. Wie lange ist jetzt die Wiedervereinigung her? *grins* Inzwischen ist der Soli nicht mal mehr Zweck gebunden und wird zum Stopfen sämtlicher Haushaltslöcher eingesetzt. Wer übrigens mal nach Leipzig kommen will, kann sich ruhig bei mir melden, ich versorge euch gern mit Tipps oder zeige euch die Stadt, wenn ich Zeit habe.





Der "offizielle" Teil des Reiseblogger Treffens:

Übers Atlantic Grand Hotel Travemünde


Nach dem Frühstück ging es gegen 11 Uhr mit der Begrüßung durch den Hoteldirektor, Matthias Golze, los. Er erzählte uns, dass Travemünde noch im Dornröschenschlaf liege und dies auch einer der Gründe sei, warum es noch nicht so vollgebaut ist und man einen tollen Blick auf die Lübecker Bucht hat. Das Hotel steht unter Denkmalschutz und kann auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken. Das Haus hat viele Geschichten zu berichten, weiß der Hoteldirektor, besonders aus seinen wilden Casino Tagen.


historischer Ballsaal im Atlantic Grand Hotel

Den heutigen Hotelgästen steht der Sinn weniger nach "durchfeiern". Sie suchen vorrangig Erholung im Hotel. Daher ist besonders zu erwähnen, dass das Atlantic Grand Hotel auf Freiräume wert legt. Es ist nicht alles vollgestellt, der Gast hat beim Essen und Erholen viel Platz und Privatsphäre. Trotz dass alle 72 Zimmer ausgebucht waren, habe ich das Hotel nicht als voll empfunden. Es war wirklich ausreichend Platz da. Wer in einer Großstadt lebt, so wie ich, wird das zu schätzen wissen.
Als der Hoteldirektor berichtete, dass er ein Büro mit Meerblick hat, wurde ich schon neidisch. Wer kann bitte von sich sagen, dass er ein Büro mit Meerblick hat?

Bei der Hotelküche legt der Chef besonders Wert auf Regionalität. Dazu zählen die 2 Küsten, die Schleswig Holstein zu bieten hat und das nördliche Niedersachsen. Das Hotel hat auch eine eigene Patisserie und würde Gästen, die im Hotel heiraten, auch die Hochzeittorte backen. Im Hotel finden jährlich Dutzende von Hochzeiten statt. Gern erinnert sich der Hotelchef an eine türkische Hochzeit mit 180 Gästen.

Das 5 Sterne-Superior Grand Hotel hat übrigens auch eine 600 qm große Spa- und Fitnesslandschaft mit Schwimmbad, Fitnessraum und Sauna. Außerdem arbeitet das Hotel bei seinen Wellness Anwendungen mit der Firma BABOR zusammen. Der Hoteldirektor erklärte, dass er gern mit dieser deutschen Firma zusammenarbeite, weil er einen verlässlichen Ansprechpartner vor Ort und bislang nur gute Erfahrungen mit der Marke gemacht hat. Gerade für Gäste mit Allergien oder Unverträglichkeiten ist das ein großes Plus. Das Hotel nimmt mittwochs, donnerstags und sonntags auch eine geringe Anzahl von Tagesgästen auf, die "nur" eine Spa-Anwendung buchen und anschließend auch die Wohlfühloase mit benutzen können.


Nicht nur im Spa wird mit BABOR Produkten gearbeitet, sondern auch auf den Zimmern findet der Gast Pflegeprodukte von Babor

Hundebesitzer können aufatmen: Auch Hunde sind im Hotel willkommen. Der Hoteldirektor bringt sogar seinen eigenen Hund mit. Pro Tag kostet es 25 EUR und euer Liebling bekommt sogar eine Hundedecke und Leckerlis.

Pinterest Vortrag von Anja:

Es folgte ein interessanter Vortrag von Anja über Pinterest. Persönlich habe ich auch bereits gemerkt, dass Pinterest in Deutschland immer beliebter wird und es richtig Traffic aufs Blögchen bringen kann. Wer keine  Ahnung hat "wat nu wieder Pinterwas" ist: Es ist eigentlich eine Suchmaschine für Bilder in der man seine Fundstücke an Pinwänden ordnen und ablegen kann. Manche Bräute planen so ihre Hochzeit(en). Jedenfalls habe ich wieder ganz viele Tipps und neuen Input erhalten und werde alles nach und nach für meinen Blog ausprobieren. Jetzt weiß ich endlich was ich mit meinen Fotos im Hochformat machen soll. Die sind nämlich ideal für Pinterest - jaaah auf Pinterest sind nämlich hochformatige Fotos "in". Auf Instagtram sind es quadratisch, praktisch gute und aufm Blog lade ich meistens nur 16:9 Formate hoch. Es wird auch nie langweilig, gell? ;) Und wenn es nur darum geht, welche Formate sich für welchen Social Media Kanal eignen.


Das beste zuerst: Die Desserts

Das Mittagessen
Zum Mittagessen haben wir an dieser festlichen Tafel Platz genommen


Das Outdoor-Programm - Schnitzeljagd für Große


Nach dem Mittagessen wurde uns die iChallenge vorgestellt. Das ist praktisch eine Schnitzeljagd auf dem iPad. Ich kann euch gar nicht so viel dazu erzählen, weil ich während der Vorstellung aufs Meer geschaut und ordentlich darüber gestaunt habe, wie viele Schiffe vorbeifahren. Aber ich kann euch auf alle Fälle sagen, dass es richtig viel Spaß gemacht hat. Ich liebe Rätsel und erst recht Schnitzeljagden. Wir wurden in 4 Gruppen eingeteilt, die 90 Minuten Zeit hatten, um in Travemünde ganz viele lustige Aufgaben zu lösen. Alle Gruppen sind zwischen 5 und 6 Kilometer gelaufen. Belohnt wurden wir zum Schluss mit einem Regenbogen und die Gewinner mit einer Weinflasche. Unterwegs mussten wir Fotos mit Leuten machen, die weder eine rote Mütze noch einen roten Schal tragen durften sowie Filmszenen nachspielen, Touristen befragen, QR-Codes finden, Aufgaben lösen - vieles ging aber nur, wenn wir uns in einem bestimmten Radius befunden haben. Es hat wirklich Spaß gemacht.


Hafen von Travemünde


Am Ende der iChallenge wurden wir mit einem Regenbogen über Travemünde belohnt


Auch das schönste Reiseblogger Treffen hat einmal ein Ende *schnief*

Obwohl es kurz während der Rallye getröpfelt hat, kam dann doch noch die Sonne heraus, sodass ich beschloss einen Zug später Richtung Leipzig zu nehmen und noch zum Strand zu gehen. Ich liebe es einfach aufs Meer zu blicken und mich in meinen Gedanken zu verlieren. Die zwei Tage in Travemünde waren sehr schön und sind viel zu schnell vorbeigegangen. Vielen Dank an Anja und Janett für die Organisation und an Theresa vom  Hotel für die Einladung. 

Das nächste Reiseblogger Treffen findet am 27. und 28. Mai in Essen statt. Wer teilnehmen möchte, kann der Facebook Gruppe beitreten und sich nach Ostern bei Janett auf Teilzeitreisender anmelden. (Pro Jahr finden 4 Reiseblogger Treffen statt, die Anja und Janett organisieren.)


Zug nach Lübeck - Am Bahnhof von Travemünde hat man den nächsten Zug immer im Blick

Gastbeitrag: Wie Leipziger Abiturienten für ihren Mitschüler kämpfen

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"Es war ein Schock, als wir am Freitag vor den Winterferien in der Schule erfuhren, dass Luan abgeschoben werden soll. Es war uns einfach unbegreiflich und wir haben das absolut nicht kommen sehen. Luan, ein 18-Jähriger disziplinierter, fleißiger und höflicher Mensch, der seit 2 Jahren auf unsere Schule geht und durch viele Bemühungen binnen kurzer Zeit Deutsch gelernt hat," so beginnt Rojas Gastbeitrag über ihren Mitschüler Luan, der allein, ohne Eltern in den Kosovo abgeschoben werden soll. Da mich seine Geschichte sehr berührt hat, ohne ihn persönlich zu kennen, bat ich meine Freundin Roja für meinen Blog einen Gastbeitrag zu schreiben.






Vor zwei Jahren hat sich unser Arbeitskreis Flüchtlingshilfe an der Schule gegründet, in dem wir uns das Ziel gesetzt haben den Schülern, die Probleme mit der deutschen Sprache und dadurch Schwierigkeiten sich zu integrieren haben und im Unterricht mitzukommen, zu helfen. Damals kamen 5 Schüler neu in zu uns, unter ihnen Luan, und wir fingen an ihnen nach der Schule Nachhilfe zu geben und mit ihnen den Schulstoff nachzuholen. Das hat sehr  geholfen und nach einiger Zeit, konnten sie gut im Unterricht folgen, und wir standen ihnen  zur Hilfe, falls es Fragen gab. Einige von ihnen wechselten dann die Schule, weil sie eine Wohnung bekamen und umziehen mussten. Die übriggebliebenen hatten sich integriert und waren ein wichtiger Bestandteil ihrer Klasse geworden. Das hat uns sehr gefreut und wir hatten das Gefühl wirklich geholfen zu haben. 

Und jetzt zwei Jahre später sollen all diese Mühen für Luan umsonst gewesen sein? 

Seine Familie und er waren traurig und entsetzt, weil die Abschiebung so plötzlich anstand und vor allem, dass Luan allein zurück soll, da seine Eltern wegen ihrer Krankheit geduldet werden. Luan und seine Eltern sind damals nach Deutschland gekommen, weil seine Eltern sehr krank sind und sich die Medikamente nicht leisten konnten, die sie brauchen. In Deutschland konnten sie einfach besser versorgt werden. Sie kamen in eine Flüchtlingsunterkunft und danach in eine eigene Wohnung. Darüber wie Luan mit seiner Familie nach Deutschland kam, redet er nicht. Würde er aber tatsächlich wieder zurückmüssen, hätte er nichts. Kein Haus, keine Familie, keinen Job, keine Bildung, er wäre schlicht obdachlos.

Die Idee daraufhin eine Petition zu starten kam von Benjamin, einem Mitschüler der auch Teil des Arbeitskreises ist, und dem wir diese erfolgreiche Petition zu verdanken haben. Er erstellte online eine Petition die wir an Mitschüler, Lehrer, Freunde, Bekannte und auch nicht so Bekannte weiterleiteten. Wir teilten den Link auf Facebook, Instagram und sämtlichen anderen sozialen Netzwerken um die größtmögliche Masse an Menschen zu erreichen. Unser Ziel waren anfangs 400 Unterschriften, da das der Schüleranzahl unserer Schule entspricht. Weiter hatten wir vorher nicht gedacht und wir waren hoffnungsvoll, dass unsere ganze Schule hinter uns stehen würde. Mittlerweile sind es über 6300 Unterschriften, was eine überwältigende, unvorstellbare Zahl ist, die uns zeigt, dass so viele Menschen die Ungerechtigkeit erkennen und sich gegen sie positionieren. 

Innerhalb unserer Schule stand die große Mehrheit hinter uns, die half die Petition zu verbreiten. Dass es auch Menschen gibt, die unserer Petition kritisch gegenüberstehen war uns klar, doch bei diversen aufgekommenen Streitigkeiten schenkten wir denen keine Aufmerksamkeit, da sie dem eigentlichen Ziel im Weg stehen: Abschiebungsgesetze zu vermenschlichen und Luan hierbehalten können. 

Der momentane Stand der Dinge ist, dass wir einen Antrag bei der Härtefallkommission eingereicht haben, der noch bearbeitet wird und nun so versuchen, dass Luan hier bei seiner Familie bleiben kann. Diese Möglichkeit hat jeder, der wegen „dringenden humanitären oder persönlichen Gründen die weitere Anwesenheit im Bundesgebiet rechtfertigen kann“. Wir sind auf einem guten Weg unser Ziel zu erreichen, aber eine 100%ig sichere Chance ist es nicht.
Dass von mehreren Medien über Luan berichtet wurde, Til Schweiger den Link teilte und RTL an unserer Schule einen Bericht drehte, half uns eine Reichweite zu bekommen, die wir nie für möglich gehalten hätten. Wir bedanken uns bei allen Menschen, die uns und vor allem Luan mit ihrer Unterschrift unterstützt haben. 

Mit diesem Gastbeitrag will ich u.a. zeigen, dass hinter jedem Flüchtling ein Mensch mit einem Schicksal steckt und es nicht gerecht ist in Summe "nur"über "die Flüchtlinge" zu sprechen. Ich hoffe, dass Luan in Deutschland bleiben und in Leipzig sein Abitur ablegen kann.

Leipziger Buchmesse 2017: Meine Neuentdeckungen, Reiseliteratur und ein alternativer Reiseführer für Leipzig

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Der Frühjahrstreff der Leseratten ging letzten Sonntag zuende. Gemeint ist die Leipziger Buchmesse, die immer im März stattfindet. Ich war an 2 Tagen als Bloggerin dort und verrate euch meine Highlights und ein paar Geheimtipps.






Vor der Buchmesse habe ich abends die Tweets auf Twitter gecheckt und auch einige kommentiert. Wobei mir aufgefallen ist, dass ich auch noch weit nach Mitternacht von den Verlagen eine Antwort oder ein Like bekommen habe. Verlagsmenschen sind also auch Nachteulen oder hatten einfach in Vorbereitung auf die Buchmesse viel zu tun. Die Buchbranche arbeitet schon seit langem mit Bloggern zusammen und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die Buchmesse eine eigens für Blogger eingerichtete Lounge hatte, wo ich z.B Karin von Buchgefieder getroffen habe.

Da ich hauptsächlich übers Reisen und Leipzig blogge, legte ich auch mein Hauptaugenmerk auf Reiseliteratur, Reisebelletristik und Sprachführer. Aktuell bin ich gerade auf Gran Canaria und schreibe diesen Blogbeitrag über die Buchmesse unterm Sonnenschirm vor unserem Bungalow. Basti ist gerade eine Runde durch den Pool geschwommen und sonnt sich nun. Bis wir in die Stadt schlendern, habe ich also noch etwas Zeit, um meinen Reisebericht zu schreiben.

Meine Lieblingsreiseführer über die Kanarischen Inseln sind eindeutig die MERIANmomente. Sie beschreiben neben den üblichen Tipps für Unterkünfte und Restaurants auch Routen für Tagesausflüge und geben durch ihre Exkurse zu Insel-typischen Themen auch ein tieferes Verständnis für Land und Leute. Gran Canaria ist bspw. die Insel der Deutschen, da hier der Anteil der deutschen Urlauber und Auswanderer besonders hoch sein soll. 

Neben den MERIANmomente gibt es auch die MERIANlive, die besonders fürs Reisen mit Kindern geeignet sind. Die MERIANmomente sind hingehen fürs entspannte Reisen und eher für Individualreisende. Obwohl ich hoffe, dass auch das Reisen mit Kindern entspannt sein kann. ;) An dieser Stelle sei noch gesagt, dass mich auf Reisen eher Rentner als Kleinkinder stören.




Zu Travel House Media gehören auch die Polyglott Reiseführer, die einzelne Touren und Routen beschreiben. Das ist das Grundprinzip der Polyglott Serie. Da bei Travel House Media mittlerweile auch die ADAC Reiseführer unter Lizenz produziert werden, teste ich aktuell auch diesen Reiseführer für Gran Canaria. Dort werden die Sehenswürdigkeiten nach dem geografischen Prinzip sehr ausführlich beschrieben und es eignet sich perfekt für eine Rundreise. Natürlich findet ihr auch hier Tipps für unterwegs inkl. Tipps für Familien.

Obwohl die großen Verlage viel Platz auf der Buchmesse eingenommen haben, gab es zwischendurch auch kleine Stände:

Dagmar hat das Buch "Wandern in den Rocky Mountains" geschrieben. Dort beschreibt sie 24 abwechslungsreiche und unterschiedlich lange Tagestouren, die leicht nachgewandert werden können. In 2 Mal 2 Monaten ist die Hamburgerin mit ihrem Mann all diese Strecken selbst gewandert und hat viele nützliche Tipps aufgeschrieben, bspw. in welcher Unterkunft es WLAN gibt. Das Buch kann auf der eigenen Homepage oder bei Amazon bestellt werden.

Dagmar Grutzeck mit ihrem Buch "Wandern in den Rocky Mountains"

Beim Lauinger Verlag erscheinen neben einer Vielzahl von Reiseführern zu speziellen Themen auch Frauen Entwicklungsromane. Gerade neu erschienen ist "Glück stand nicht zur Debatte" von Miriam Geimer. Ihr erster Roman handelt von einer Jura Studentin, die es hasst bei ihrem Vater in der Kanzlei aushelfen zu müssen und die ihre bevorstehende Reise nach Kreta aus kleine Auszeit ansieht, die für sie auch noch alles ändern wird .... Dieses Buch lese ich gerade und hier auf dem Blog wird eine Rezension inkl. ein Interview mit der Autorin erscheinen.

Der BuchVerlag für die Frau rückte in mein Blickfeld, da ich mir immer Kochbücher auf der Leipziger Buchmesse kaufe. Ich denke, es liegt daran, dass ich immer hungrig auf der Messe bin und es sehr teuer ist sich etwas zu kaufen. Auf der Buchmesse gibt es Leseinseln zu verschiedenen Themen. Ich ließ mich in der Leseinsel Religion nieder und hörte mir den Rest einer Lesung von einem Pfarrer an und wartete bis das Gespräch zum Buch "Muslimische Feste und Gerichte" startete. Ich fand es sehr schade, dass während der Lesung immer mehr Menschen aufgestanden sind, als sie merkten, dass es um muslimische Traditionen ging. Der Autor, Herr Hamouda, ist in Tunesien geboren, lebt seit 26 Jahren in Deutschland und ist Hochschullehrer. Der leidenschaftliche Koch will in diesem Büchlein zeigen, wie Muslime und deren Kultur wirklich sind. Er hat Gerichte und Bräuche aus über 50 Ländern gesammelt und zeigt dass es nicht DIE muslimische Welt gibt. Neben einer Vielzahl von Rezepten, die alle mit Zutaten aus deutschen Supermärkten gekocht werden können, werden auch islamische Bräuche und Feste erklärt. Sein Standpunkt ist, dass die Religion für die Menschen gedacht ist und nicht die Menschen für die Religion leben sollen.

Carola Ruff, eine pensionierte Journalistin aus Brandenburg, hat das Buch Amaranth & andere Vitalkörner geschrieben und lud am Stand des Verlages zu einer Verkostung ein. Alle ihre Rezepte waren super lecker. Leider bin ich 10 Minuten später gekommen und da war ihr selbst gebackenes Brot schon aufgegessen. Ich hatte kurz die Gelegenheit mit der Autorin zu sprechen und erfuhr nebenbei, dass sie sich um eine afghanische Flüchtlingsfamilie kümmert.

Beide Miniaturbücher sind im BuchVerlag für die Frau erschienen und kosten 5 EUR. Ideal als kleines Ostergeschenk, oder?


Amaranth und andere Vitalkörner

Die "Independent Verlage" ist ein Zusammenschluss von kleinen Verlagen, die unter dem Motto "Miteinander. Füreinander." zusammenarbeiten und eine Schnitzeljagd für ihre Leser auf der Buchmesse anboten. Das fand ich ziemlich genial, leider habe ich es nicht mehr geschafft alle Rätsel zu lösen. 

Auch die Frau mit ihrem Stand von "Togo Contact" war wieder da. Diesmal mit einem Märchenbuch für Kinder: "Warum die Menschen Geflügel essen und sich Hund und Katze nicht vertragen". Bei ihr am Stand gibt es auch immer kleine Tütchen mit Pfefferkörner aus Togo.

Beim Stand vom Helbling Verlag bin ich auf Sprachbücher von National Geographic aufmerksam geworden, weil ich dort auch mein Lehrbuch, welches meine irische Sprachschule benutzt, entdeckt habe. Die National Geographic Readers ist die erste Sachlektüre-Reihe für den Englischunterricht. Sie kann aber auch als Einzelexemplar erworben werden. Hier werden Dokumentationen fürs Englisch lernen aufbereitet. Eine DVD mit Audiomaterial und dem Film ist auch dabei. Die Büchlein sind für versch. Sprachlevels erhältlich und bieten Zusatzmaterial für Lehrer. Ich habe mir ein Buch fürs Sprachniveau C1 bestellt und werde euch berichten, ob es sich fürs Englisch lernen eignet und ob es Spaß macht.


So macht Englisch lernen Spaß


Leipzig mal anders - verspricht der "Stadtschwärmer Leipzig" und bezeichnet sich als der neue alternative Reiseführer für Leipzig. Wenn ich wieder in Leipzig bin, werde ich mir mein 336 Seiten starkes Exempar einmal näher anschauen und es euch genauer vorstellen. Ich freue mich schon neue Orte in Leipzig zu entdecken, aber für heute habe ich genug am Laptop gesessen. Basti hat auch schon mit seinem Schlüsselbund geklappert, was für mich das Zeichen ist die Kiste zuzuklappen und mit Basti zum Strand von Maspalomas zu laufen.


Franzi vom Stadtschwärmer Leipzig

Seid ihr auch auf der Leipziger Buchmesse gewesen? Was sind eure Neuentdeckungen oder welche Art von Büchern lest ihr am liebsten?

ArtNight Leipzig - Das kreative Event in deiner Lieblingsbar*

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Hätte es auf meinem Gymnasium einen Leistungskurs Kunst gegeben, hätte ich diesen belegt. Für Kunst und fürs Malen habe ich mich schon immer interessiert, auch wenn ich keine Menschen malen kann. Als ich dann von der ArtNight erfahren habe, war ich hin und weg. Die Gründer der ArtNight, Aimee und David, bringen Kunst in die Bar, ins Restaurant oder zu dir nach Hause als Party Event. Du kannst dann quasi bei einem Glas Wein den Pinsel schwingen und ganz ohne Vorkenntnisse ein eigenes Kunstwerk in 2-3 Stunden auf die Leinwand bringen und es anschließend mit nach Hause nehmen.




Ich wurde zu einer Artnight in Leipzig eingeladen und durfte mit einer Freundin die Skyline von Leipzig malen. Als wir Punkt 19 Uhr auf dem Gelände der Alten Spinnerei eintrudeln, sind wir zwar die letzten, bekommen aber noch zwei Plätzchen an einem 6-er Tisch mit vier weiteren lustigen Damen. 

Als wir Platz genommen haben, geht es schon los. Die Künstlerin Joanna Grzybek erklärt in wenigen Worten das Ziel des Abends und gibt erstaunlich wenig Anweisungen wie wir zu malen haben. Kein Wunder denn ihr Motto lautet auch: "Kunst ist eine Tochter der Freiheit". Da kommt auch schon der freundliche Kellner um die Ecke und fragt nach unseren Bestellungen. Meine Freundin bestellt sich einen trockenen Rotwein und ich frage nach einer heißen Schokolade - kein Problem, denn die Maschine läuft noch. Supi!

So und los gehts. Ich lege meine Schürze im Artnight Design an und setze mit dem Bleistift an, um grob eine Einteilung vorzunehmen. Dort muss der Uni-Riese hin, da in diese Ecke gehört das Völkerschlachtdenkmal, oh ich darf nicht dass Messe-Hochhaus vergessen. Verdammt, seit wann haben wir einen Fernsehturm in Leipzig?


Zuerst kurz mit Bleistift vorzeichnen und dann mit Farbe dem eigenen Gemälde die persönliche Note geben

Man hört die ersten sagen, dass sie noch einen Gläschen Wein bräuchten, um in die richtige "van Gogh- Stimmung" zu kommen. Die Atmosphäre ist locker, es geht ja schließlich auch nicht darum das perfekte Bild zu malen, sondern um den Spaß an der Sache. Joanna und eine Mitarbeiterin von der Artnight gehen durch die Reihen, geben Tipps, füllen Farbe nach und ermutigen den ein oder anderen dazu ruhig mutiger mit der Farbe umzugehen. Und schon "verlangen" die ersten nach Neon-Farben und motzen die Skyline von Leipzig ordentlich auf. 

In der Pause konnten die vorbestellten, warmen Speisen zu sich genommen werden und wir hatten Zeit durch die Reihen zu gehen und zu gucken was die anderen so "zusammengemalt" haben. Obwohl die Vorlage für alle gleich war, sah jedes Bild anders aus - jeder hat die Skyline von Leipzig stylistisch und farblich individuell gestaltet. Einer Frau gefällt ihr Bild nicht und sie scherzt, dass sie es entweder im Keller aufhängt oder ihrer Schwiegermutter schenkt. Alle lachen.

Nach der Pause geht es in den Endspurt. Schließlich müssen noch die Details herausgearbeitet werden und ich muss um Himmelswillen noch die gefühlten 120 Fenster ins Uni-Riese Hochhaus pinseln. "Bitte noch einmal Weiß nachfüllen, dankeschön!" Meine Freundin ordert in der Zwischenzeit noch ein Gläschen Rotwein - für die letzten Pinselstriche, braucht sie noch einen guten Tropfen. Ich erquicke mich derweil an meiner Cola.

So geschafft! Nach zwei sehr kurzweiligen Stunden sind unsere Kunstwerke fertig und trocknen während Joanna noch einmal das Wort an uns richtet. Sie liebt es transparente Objekte bzw. Skulpturen aus Baumwollgaze herzustellen und hat tatsächlich für alle 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kleine Miniatur-Skulpturen angefertigt, die wir mit nach Hause nehmen können. Wie cool ist das bitte. Außerdem bekommt noch jeder einen 5 EUR Gutschein für die nächste Artnight und Postkarten von ihren Kunstwerken.


Mit charmanter Anleitung durch den Abend - Joanna Grzybek ist die Künstlerin, die durch die Leipziger ArtNights führt.

Übrigens wenn ihr eine Artnight in Leipzig bucht, bekommt ihr mit dem Gutschein "Leipzig2017" 30% Rabatt.

Die Bars und Restaurants wechseln genauso wie die Motive. Am 18. April könnt ihr zum Thema"Vintage Moulin Rouge" die Pinsel in der Vodkaria schwingen und nebenbei in geselliger Runde quatschen und auch ein Gläschen trinken. ;)Am 26. April habt ihr im Leipziger Mörtelwerk erneut die Gelegenheit die Leipziger Skyline zu malen. Oder wie wärs mit Frieda Kahlo am 17. Mai in der Spinnerei? Alle Termine findet ihr auf der Webseite.

Jetzt habe ich soviel zu der Artnight in Leipzig geschrieben und noch gar nicht erwähnt, dass es auch Artnights in anderen deutschen Städten gibt: Nämlich in Berlin, München und Hamburg. Die Berliner Motive sind richtig nice, wie eine sehr gute Freundin zu sagen pflegt und auch in Englisch verfügbar. Wer genug von den Bergen hat, kann im Mai in München einfach mal das Meer malen. Hm, und wem das alles nicht zusagt, ja der bucht einfach seine individuelle Artnight. Hey wie geil wäre es mal einen Junggesellinnenabschied in einer Bar malend zu verbringen. Mädels, sollte mir Basti mal einen Antrag machen, dann malen und trinken wir uns die Kerle schön. Was haltet ihr davon?

Okay, du bist jetzt ein Mann und denkst, dass du das bei einem Glas Bier auch hinkriegst. Klar! Kein Thema. Bei unserer Artnight waren auch 3 Männer dabei und sie hatten auch ihren Spaß. Also absolut ein Männer taugliches Event. Es muss ja nicht immer Fußball gucken sein. Außerdem musst du nix vorbereiten. Du setzt sich quasi an den gedeckten Tisch. Staffelei, extra Lampe, Leinwand, Mischpalette, Pinsel und Bleistift - alles ist vorhanden.
 
Du musst an nix denken, einfach hinkommen, was zu trinken bestellen und loslegen. Nun gut, an Geld für die Getränke solltest du denken, sonst musst du dein Kunstwerk am Ende noch dem Barkeeper verkaufen. ;)

Ich verabschiede mich mit den Worten "We don't make mistakes, just happy little accidents" von Bob Ross und suche meine Bohrmaschine, um meine Leipziger Skyline an die Wand zu nageln.

*Offenlegung: Meine Freundin und ich wurden zur ArtNight in Leipzig eingeladen. 


Und so sieht meine Skyline von Leipzig aus

Gran Canaria Teil 1: Maspalomas - wo Socken in Sandalen auf Gay-Touristen treffen

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Auf der einen Seite: Socken in Sandalen, die oft als Sinnbild für deutsche Pauschaltouristen herhalten müssen, die bereits vor dem Frühstück Liegen am Hotelpool mit Handtüchern besetzen und ständig nörgeln, dass das Schnitzel nicht so wie im heimischen Gartenvereinslokal schmeckt. Und auf der anderen Seite: FKK-liebende Schwule, die in den Dünen von Maspalomas ein schnelles Abenteuer suchen. Das sind die Gegensätze, die euch an der Costa Canaria von Gran Canaria begegnen können. Aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Auch Individualtouristen kommen auf ihre Kosten.

Sonnenuntergang in Maspalomas


Es ist mittlerweile unsere 4. Hauptinsel, die wir binnen eines Jahres besucht haben. Gran Canaria unterscheidet sich landschaftlich sehr von Lanzarote und Fuerteventura, da die Insel höher und viel grüner ist. Am ehesten ist sie mit Teneriffa zu vergleichen - auch was das Aufkommen an Touristen betrifft.

Die touristische Infrastruktur Gran Canarias hat viele Vorteile für deutsche Touristen: Es gibt deutsche Ärzte, deutsche Bäckereien und es ist sehr einfach in einer Ferienwohnung oder einem Bungalow Quartier zu beziehen, da der nächste Supermarkt nie weit entfernt ist. Da wir bereits auf Lanzarote, Fuerteventura, Gran Canaria, Teneriffa sowie den kleinen Inseln La Graciosa und Lobos waren, folgt demnächst auch ein Blogbeitrag zu Servicethemen, wie Mietwagen, Unterkünfte, Supermärkte, Post etc. Aus diesem Grund konzentriere ich mich in der Gran Canria-Reihe auf unsere Ausflugsziele und beschreibe ausführlich die Straßenverhältnisse auf der Insel.Was besonders für Individualtouristen mit Mietwagen von Interesse sein wird, da die engen Bergstraßen auf Gran Canaria teilweise nur für geübte Fahrer** sind.

Auf geht`s!

Strand von Maspalomas

 

Ankunft in Maspalomas


Maspalomas wird vom Tourismus dominiert. Hotelbauten am Strand und Bungalowsiedlungen am Rande des Golfplatzes bestimmen das Bild. Aber es ist alles größtenteils aufgeräumt und hübsch bepflanzt. Als wir unseren Bungalow bezahlen, kommen wir mit Silke, die aushilfsweise an der Rezeption arbeitet, ins Gespräch.: Sie lebt seit 22 Jahren auf Gran Canaria, ihre Tochter geht hier zur Schule. Vorher war sie bereits für eine spanische Firma tätig, sprach bereits die Sprache und folgte ihrer großen Liebe auf die schöne Kanareninsel.


Für Pauschaltouristen, die "Marokko-Feeling" wünschen. 30 Minuten "Kamelsafari" kosten 12 EUR/Person.


Die Dünen von Maspalomas


Zurück zu Maspalomas: Die Sehenswürdigkeiten des Ortes sind an einer Hand abgezählt. Dazu zählen die Dünen von Maspalomas. Wenn man sie betritt, kommen dem Besucher nicht selten eine Kamelkaravane entgegen und für kurze Zeit fühlt man sich wie in der marokkanischen Wüste, aber schnell kommt man wieder in der Realität an - spätestens dann, wenn unzählige FKK-Freunde hinter den Sandbergen zum Vorschein kommen. Hört man den Wind und die Meeresbrandung, ist der Strand nicht mehr weit. Da das Dünengebiet teilweise ein Naturschutzgebiet ist, bitte nicht die markierten Wege verlassen.


Besucher der Dünen sind angehalten auf dem Weg links von den Holzpfählen zu bleiben. Schilder warnen die FKK-Gäste vor Taschendieben.


Tipp: Besonders in den Mittagsstunden ist der feine Sand sehr heiß, daher nehmt euch ein paar Schlappen oder Sandalen ;) mit.

Gay-Tourismus in Maspalomas -  die wahrscheinlich beste Gay-Urlaubs-Destination in Europa


Ein Teil des Dünengebietes in Maspalomas ist als FKK- und Schwulengebiet ausgewiesen. Gay-Tourismus ist sehr beliebt in Maspalomas. Es gibt gay-only Resorts und separate Strandabschnitte, die mit der Regenbogenfahne gekennzeichnet sind. Wer seinen Urlaub über Gay Maspalomas bucht, erhält als Dankeschön eine Gutscheinkarte. Die Seite bietet übrigens auch gute Tipps für alle Touristen. Ich hab darüber eine deutsche Bäckerei gefunden. Mehr Infos zu den Gay-Dünen.Nächste Woche startet übrigens die Maspalomas Gay Pride - bereits zum 16. Mal. Es werden 150.000 Besucher erwartet - was übrigens fast der Bettenkapazität der Costa Canaria entspricht. Für diesen Zeitraum gibt Booking.com an, dass bereits über 60% ausgebucht ist. Danach liegt die Ausbuchung bei um die 40%.

Warum ich über Gay-Tourismus schreibe: Weil es erstens viele Menschen gibt, die warum auch immer, das gerne vorher wüssten und dann ggf. einen anderen Urlaubsort aussuchen und zweitens weil ich der festen Überzeugung bin, dass die Sexualität eines Menschens Privatsache ist und es jedes Pärchen im Urlaub verdient hat seine Liebe öffentlich zu zeigen und in vielen Teilen der Erde müssen Homosexuelle noch mit Verfolgung rechnen und da ist es schön ein sicheres Urlaubsgebiet zu kennen. Und auf Gran Canaria kann man als homosexuelles Pärchen oder auch als Single einen schönen Urlaub verbringen. Na klar fallen die vielen homosexuellen Männer auf und diese haben auch Sex in den Dünen (s. oben verlinken Beitrag). Aber ganz ehrlich: Wir sind sowohl am Tag als auch in der Nacht durch die Dünen gelaufen und haben nichts auffälliges gesehen.

Tipp: Abends wird es recht schnell kühl in den Dünen, daher bietet es sich an ein dünnes Jäckchen mitzunehmen.

Nachts in den Dünen von Maspalomas

Die Lagune La Charca


Auf unserem Weg von den Dünen zum Leuchtturm sind wir an der Lagune vorbeigekommen. Sie ist durch einen Sanddamm vom Meer getrennt und bietet Moorhühnern, Reihern und anderen Wasservögeln einen ruhigen Nistplatz. Die Fische, die man in der Lagune sieht, sollen sich an den Salzgehalt des Wassers angepasst haben. Der Grund dafür: Ist der Atlantik zu stürmisch, schwappt schon mal eine Salzwasserwelle in die Lagune. Dann kann man auch nicht mehr vom Strand bis zur Playa del Inglés laufen.


Die Lagune La Charca


Faro de Maspalomas - Das Wahrzeichen der Costa Canaria


Wer einen Strandspaziergang von der Playa del Inglés zur Strand-Flaniermeile in Maspalomas macht, sieht den 56 Meter hohen Leuchtturm schon von weitem im Sonnenlicht flirren. Um den Leuchtturm herum gibt es Handtaschenverkäufer und unzählige Sandskulpturen, die Tag und Nacht bewacht werden und gegen ein 1 bis 2 Euro fotografiert werden können. 

Tipp für Fußballfans:Es werden auch die jeweiligen Endergebnisse großer Spiele in den Sand geformt. 

Als der letzte Leuchtturmwärter in den Ruhestand ging, wurde der Faro vollautomatisiert und ist für Besucher leider nicht zugänglich. Direkt neben dem Leuchtturm befindet sich das Café de Colon und lädt zu einem Snack oder zu einem späten Mittagessen ein. Tipp: Auf der Rückseite des Cafés befindet sich eine Toilette. Wer den Abend stylisch mit DJ-Musik und Blick auf den Atlantik ausklingen lassen möchte, wird sich im Maximilian`s  gut aufgehoben fühlen. Es befindet sich ebenfalls in der Nähe des Leuchtturms direkt an der Promenade und hat "Sitzeier".

Spartipp: Da die Restaurants und Cafés in exponierter Lage recht teuer sind, empfielt es sich in zweiter Reihe einen der zwei kleinen Supermärkte aufzusuchen. Der eine davon ist ein Express Dino. Beide haben gekühlte Getränke und Sandwiches im Angebot.


Faro de Maspalomas


Tapasauswahl im Café de Colon - direkt neben dem Leuchtturm

 

Strand und Promenade von Maspalomas


Ob als Pauschaltourist oder Individualtourist man kann gut ein bis zwei Tage in Maspalomas verbringen. Das Hotel Seaside Palm Beach liegt direkt am Strand. Der Poolbereich ist durch eine Glasfront abgetrennt und ermöglicht den direkten, windgeschützten Blick auf den Atlantik sowie auf die Scharen von Pauschaltouristen und das RIU Palace Maspalomas liegt direkt in den Dünen bietet eine sehr schöne Aussicht. Es wird u.a. wegen der Nähe zu den Dünen auch gern von Homosexuellen gebucht. Beides sind absolute Traumhotels und mit dem nötigen Kleingeld sehr zu empfehlen. Für alle, die keine Unterkunft mit Strandzugang gebucht haben, was die meisten sein werden, besteht die Möglichkeit eine Liege mit Sonnenschirm tageweise zu mieten oder sich einfach mit einem Handtuch an den Strand legen - aber Vorsicht: Es gibt keinen Schatten am Strand und die Sonne ballert ohne Rücksicht. Duschen, Toiletten, Schließfächer und Umkleidekabinen sind vorhanden. Abends verschwinden die Tennissocken in Sandalen, Adiletten, ausgeblichenen Badehosen und zu knappen Bikinis in den Taschen der Touristen und man flaniert in schicker Mode über die Promenade von Maspalomas und genießt die frische Brise und sieht zu wie die Sonne in den Atlantik abtaucht. Dann erwacht Maspalomas erneut und aus den Bars dröhnen unermütlich Beats und Bässe. Viele Geschäfte haben bis 22 Uhr geöffnet. Die Flaniermeile eignet sich auch hervorragend zum Shoppen. Das Schuhgeschäft "Kuba" ist besonders zu empfehlen. Ich hätte da so viele Schuhe kaufen können. :)


Promenade von Maspalomas in den Mittagsstunden

Abendstimmung an der Promenade von Maspalomas

Wer nicht zu Fuß am ausgetrockneten Barranco de Maspalomas zum Hotel laufen möchte, nutzt den kostenlosen Strandbus, der zwischen den Hotel- und Bungalowanlagen am Golfplatz und dem Faro de Maspalomas in der Zeit von 9.30 Uhr bis 17.45 Uhr verkehrt. Eine 2. kostenlose Linie bringt die Urlauber zur Playa del Inglés, zum Yumbo Centrum und zur Cita. Ein Busticket wird an der Hotelrezeption ausgestellt und ist für die Dauer des Aufenthaltes gültig. 


Barranco de Maspalomas endet hier in der Lagune

Costa Canaria - Fluch und Segen zugleich


Bislang habe ich mich auf Ausführungen zu Maspalomas beschränkt, weil wir im Tisaya Golf Club in Maspalomas einen Bungalow gemietet und von dort aus die Insel mit dem Mietwagen erkundet haben. Zur Costa Canaria, eines der größten Feriengebiete Europas, zählen ebenfalls die Orte San Agustín, Playa del Inglés und Meloneras. Inzwischen ist die Bebauung so dicht, dass es keine klare Abgrenzung mehr zwischen den Orten gibt. Die Bebauung startete in den 1960ern in San Agustín. 

Am lebhaftesten ist die Playa del Inglés. Basti und ich sind an einem Tag von unserem Bungalow aus in Richtung Playa del Inglés gestartet. Aber bereits nach einigen Minuten merkten wir, dass es uns dort nicht gefällt. Lieblos wurde Hotelburg an Hotelburg geklatscht, dazwischen befinden sich marode Restaurants und schäbige Souvenirläden. Als wir den Strand betreten, trauen wir unseren Augen nicht: Open-air Kneipen werden von "Socken in Sandalen-Trägern" bevölkert und deutsche Schlager dröhnen aus den Lautsprechern. Da wir weder Lust auf deutsche Hausmannskost von "Papi's Grill" noch auf weiche Mc Donalds Burger haben, ziehen wir unsere Schuhe aus, laufen durch die Ausläufer der Wellen und ich kreische schrill auf als das eiskalte Wasser über meine überhitzten Füße fließt. Der Blick auf die Berge ist wunderschön und so lohnt es sich umzudrehen und in Richtung der Berge zu schauen. Es sind nur wenige Menschen im Wasser, die gelbe Fahne weht und mahnt die Wasserratten zur Vorsicht an. Laut dem Online-Magazin Kanarenmarkt sind auf den Kanarischen Inseln bereits in 2017 15 Menschen ertrunken. Das Magazin warnt eindringlich vor den gefährlichen Unterströmungen. Außerdem wird dringend dazu geraten die Warnbeflaggung zu beachten. 2016 sind laut Kanarenmarkt 72 Menschen auf den Kanaren ertrunken. Darunter auch deutsche Urlauber. Da die afrikanische Küste nicht weit ist, landen auch immer wieder Flüchtlingsboote auf den Kanaren. Auch auf Gran Canaria, obwohl Lanzarote und Fuerteventura dichter am afrikanischen Festland liegen. Die Wellen locken aber viele Surfer an.


Wenn die Wellen zum Schwimmen zu gefährlich werden, kommen die Surfer und Reiten auf den Wellen


San Agustín ist ein ruhiger Ferienort und liegt in direkter Nachbarschaft zur Playa del Inglés. Hier gibt es auch Residenten für Langzeittouristen, die hier bspw. überwintern. In San Agustín haben wir einmal bei der Bäckerei Zipf gefrühstückt und uns mit leckeren deutschen Brötchen und Brot versorgt, da wir das reine spanische Weißbrot nicht mehr vertragen haben. In den großen Supermärkten auf den Kanaren gibt es aber auch abgepacktes glutenfreies Brot von Schär zu kaufen.


Bäckerei Zipf in San Agustín (haben auch eine Facebook Seite; die freundlichen Verkäuferinnen sprechen auch deutsch)

Die Playa del Inglés ist für Touristen, die Spaß und Vergnügen suchen. Discos, Kneipen und Nachtclubs haben bis in die frühen Morgenstunden geöffnet. Im Ortsteil San Fernando leben viele im Tourismus beschäftigte Einheimische. Der Wochenmarkt ist auch für Touristen zu empfehlen, außerdem können Sparfüchse in diesem Ortsteil günstig essen gehen.

Tipp: Die GC-500 verbindet die Küstenorte im Süden miteinander und bietet weitaus schönere Aussichten aufs Meer als die parallel verlaufende Autobahn.

An dieser Stelle endet mein erster Reisebericht über unsere 11-tägige Reise im April 2017. Ich hoffe, euch hat mein Reisebericht gefallen und ihr konntet ein paar Tipps für eure nächste oder erste Gran Canaria Reise mitnehmen.

Im zweiten Teil nehme ich euch an die Costa Mogán mit und wir werden u.a. auf den Spuren der Altkanarier wandeln. Im dritten Teil gehts dann endlich in die Berge. Ich werde euch wunderschöne Bergdörfchen vorstellen und zu entlegenen Stauseen mitnehmen.


Bungalowsiedlung in Maspalomas - direkt am Golfplatz

** Bei mir wird grundsätzlich wegen der besseren Lesbarkeit nur der generische Maskulinum verwendet. Natürlich sind immer Frauen und Männer gemeint.

Kroatien Teil 3: Ein Tag im Nationalpark Paklenica

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Vor ungefähr einem Jahr waren wir für etwas mehr als eine Woche in Kroatien wandern. Meine Reiseberichte über unsere Tagestouren durch die Plitwitzer Seen und den  Krka Nationalpark sind schon lange online. Aber ich habe es bislang noch nicht geschafft meinen Reisebericht über unsere Tagestour in den Paklenica Nationalpark zu schreiben. Daher nehme ich die aktuelle Kroatien Blogparade von Passenger X zum Anlass. Bevor Nicole im Mai selbst 2 Wochen in Kroatien unterwegs sein wird, hat sie zur Blogparade "Highlights in Kroatien" aufgerufen. Für mich ist das die ideale Gelegenheit meinen noch fehlenden 3. Reisebericht zu schreiben.




Der April zählt noch zur Nebensaison und daher hat der Nationalpark Paklenica nur am Wochenende geöffnet. Da ich mir aber am Donnerstag in Mostar (Bosnien&Herzegowina) einen fiesen Sonnenstich eingefangen hatte, verschoben wir unseren Ausflug von Freitag auf Samstag. Was sich im Endeffekt doppelt gelohnt hat: Ich konnte mich ausruhen und wir standen nicht vor verschlossenen Türen. Erst im Mai hat der Nationalpark täglich geöffnet. Das trifft übrigens auch auf die Berg- und Schutzhütten zu. Aber dazu später mehr.


Pakenica - Wo sich die Natur zurück geholt hat, was ihr gehört


Ich glaube einer der Gründe, warum ich noch nicht meinen Reisebericht veröffentlich habe, ist, dass ich das Gefühl habe an einem Tag nicht wirklich viel vom Nationalpark gesehen zu haben. Meine Fotos spiegeln nicht im geringsten wieder wie schön es in diesem Nationalpark ist. Die Sonne scheint durch die Blätter der großen Bäume und gibt den Wanderwegen ein hübsches Muster. Überall blüh(t)en kleine Alpenveilchen und Schmetterlinge umkreisten uns. Teilweise war der Weg sehr anstrengend und steil, aber im Park gibt es mehrere Quellen, die Wasser in trinkbarer Qualität aufweisen. Ob Wanderer davon trinken, ist ihnen selbst überlassen. Wir haben das Wasser gut vertragen. Außerdem ist es sehr praktisch die eigenen Flaschen unterwegs mit frischen Quellwasser aufzufüllen und so mit einem leichteren Rucksack zu starten.


Alpenveilchen
Paklenica Nationalpark - trinkbares Wasser für Wanderer

Der höchste Berg im Nationalpark mit 1757m ist der Vaganski Vrh. Den haben wir auf unserer Tagestour nicht geschafft zu erklimmen, da wir ungefähr auf Meeresspiegel-Niveau gestartet und keine geübten Wanderer sind und es die Wanderwege im Paklenica Nationalpark zum Teil in sich haben. Ich habe viele "Foto-Stopps" eingelegt, die eigentlich aber getarnte kleine Pausen waren.

Erst im Park haben wir von der Möglichkeit erfahren in Schutzhütten übernachten zu können und so den Berg bequem in 2 Tagen zu besteigen. Daher sind wir nur bis zur Mittelstation namens Ramica Dvori gewandert, haben dort ein kühles Bier getrunken und uns darüber gefreut, dass auch in diesem Nationalpark knuffige Pelznasen anzutreffen sind. In der Mittelstation kann man übrigens auch übernachten.Von dort aus sind es laut Beschilderung noch einmal 5 1/2 Stunden bis zum Gipfel.


Diese Fellnase hat sich auf der Mittelstation zu uns gesellt. Dem Hündchen war es auch zu warm.

 

Paklenica ist ein Paradies für Profi-Kletterer


Wer professionell klettert, kann sich echt überlegen dort eine Woche zu verbringen. Es gibt über 300 offizielle Kletterrouten. Von der Anfängerroute bis zur steilen Felswand ist alles dabei. Dafür gibt es eine 5-Tageskarte mit Klettererlaubnis. Bereits gegenüber vom Parkplatz erklimmen etliche Kletterer die Steilwände.

Generell sind sowohl die 1 und 3 Tageskarten als auch die 5 Tageskarten mit Klettererlaubnis sehr günstig. (Wir haben pro Person 40 Kuna für eine Tageskarte bezahlt. Der Parkplatz ist kostenlos. Allerdings wer zu spät kommt, wird nur noch mit Mühe und Not einen guten Stellplatz bekommen.) Man sollte aber bedenken, dass die Schutzhütten nicht mit einer Pension im klassischen Sinne zu vergleichen sind und sich jeder seinen eigenen Schlafsack und Proviant mitbringen muss. Die Mittelstation verfügt aber über eine kleine Gaststätte.


Kletterer versuchen sich an recht steilen Felswänden


Ich würde aber trotzdem über eine Übernachtung im Nationalpark nachdenken, da der Park aufgrund seiner gewaltigen Höhenunterschiede riesig ist und es sehr schade wäre, wenn man nicht schafft diese tollen Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Es wird wohl ein bisschen Organisation im Vorfeld erforderlich sein, dafür wird man auch reichlich mit der wundervollen Natur belohnt. In Reiseführern sind leider die Ausführungen zu diesem herrlichen Nationalpark sehr kurz gehalten. Aber trotzdem lohnt sich ein Besuch. Wo findet man sonst noch so eine ursprüngliche Natur und trinkbares Quellwasser innerhalb der EU?


Wandern und dabei dem Rauschen des Baches lauschen

Zum Schluss noch ein Hinweis: Im Nationalpark besteht Minengefahr. Daher sollte man nicht die Wanderwege verlassen. Die trauigen Relike des Jugoslawien Kriegs haben aber auch der Natur dieses wundervolle Stück Land zurückgegeben, dass aufgrund der Minengefahr nicht umfangreich genutzt werden kann.

Wenn dir mein Blogbeitrag gefallen hat, dir nützliche Tipps gegeben hat oder du ihn dir für später speichern willst, freue ich mich sehr, wenn du ihn auf Pinterest pinst. :)



KeksKonnektion: Kekse für kleine und große Krümelmonster mit Allergien und Unverträglichkeiten

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In diesem Beitrag stelle ich euch ein weiteres Start-up Unternehmen aus Leipzig vor: Die KeksKonnektion. Kennengelernt habe ich die beiden Gründer bei einem Blogger-Event in Leipzig. Ihr Konzept - leckere Kekse für Menschen mit Allergien und Unverträglichkeiten - hat mich sofort überzeugt. 
Auch mein Freund und ich verzichten verstärkt auf weizenhaltige Produkte und können seitdem nur noch wenige Süßigkeiten und Kekse im normalen Supermarkt kaufen. Im Familien- und Freundeskreis gibt es Menschen, die sich laktosefrei ernähren müssen, Leute mit einer Nussallergie und Diabetiker. Auch sie können ihr Naschwerk nicht einfach im Discounter kaufen. Daher finde ich die Idee Bio-zertifizierte Kekse für Allergiker herzustellen sehr gut und habe Wolfgang, einen der beiden Gründer, in der Leipziger Backstube zum Gespräch und Kekse essen getroffen.



Die beste Idee um ein Unternehmen zu gründen ist immer, wenn man feststellt, dass es in der Gesellschaft für eine bestimmte Dienstleistung oder für ein bestimmtes Produkt einen Bedarf gibt, aber bislang kein oder noch zu wenige Unternehmen diese Bedürfnisse abdecken können. Es herrscht also ein Mangel und es gibt eine große potentielle Käuferschaft.
 
Das Problem: Menschen mit Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten sowie Diabetes haben es häufig nicht so leicht, wenn sie im Supermarkt nach leckeren Süßigkeiten und Keksen suchen. Das Lesen der Inhaltsstoffe eines jeden Produktes dauert lange und endet meistens damit, dass man es wieder ins Regal zurücklegen muss. 

Die Lösung: Kekse, die trotz Verzicht auf allergene Zutaten schmecken und klar gekennzeichnet sind.

Bei derKeksKonnektiongibt es handgemachte weizenfreie, glutenfreie, histaminarme, nussfreie, fruktose und kohlenhydratarme Kekse, die mit einer speziellen Farbkodierung gekennzeichnet sind. 

So weiß man beim Einkaufen sofort, welche Sorte von Keksen man verträgt. Für meinen Freund, der auf glutenhaltige Produkte verzichtet, suche ich gezielt nach Keksen im orangen Karton. Rote Kartons sind für weizenfreie Kekse, gelbe für histaminarme, grüne für fruktosearme Kekse und so weiter.

Es gab eine Zeit vor dem Weizen


Generell wird kein Weizen verwendet, gebacken wird u.a. mit Emmer, einem Zweikorn-Urkorn.Emmer wurde vor der industriellen Revoluton verwendet. Da es aber nicht ertragsreich genug war, wurde es gegen Weizen ausgetauscht. Früher regten sich sogar vereinzelt Proteste, da den Leuten Weizen einfach nicht schmeckte. Heute denkt kaum noch jemand darüber nach, dass es mal eine Zeit gab, wo Weizen nicht defacto in jedem Produkt drin war. Alle Kekse sind außerdem laktosefrei, weil es relativ einfach ist Milch und Butter zu ersetzen. Die nussfreien Kekse sind trotzdem knusprig. Zu den Verkaufsschlagern zählen definitiv die lowcarb (geeignet dür Diabetiker) und die glutenfreien Kekse. Bei den glutenfreien Keksen hat man bei der KeksKonnektion auch die größte Auswahl. Oftmals sind glutenfreie Produkte im Geschmack nicht so gut. Diese hier sind aber alle richtig lecker. Außerdem gibt es eine getrennte Backstube mit Ventilatoren, die nach außen gehen und den Mehlstaub reduzieren. Dass auch die Richtwerte eingehalten werden, muss regelmäßig für die Zöllarkie Gesellschaft nachgewiesen werden. Wolfgang hat sogar separate Kleidung und selbst die Backbleche sind gekennzeichnet.

Das Urkorn Emmer


Es wird auch viel mit verschiedenen Zutaten experimentiert, um die Kekse noch leckerer zu backen. So wurde Sojamehl gegen Hafer ausgetauscht. Ob ein Keks auch schön knusprig wird, kann Wolfang mit dem Mahlgrad beeinflussen. Als ich dort war, lagen verschiedene Sorten auf Backblechen, da gerade wieder mit Zutaten experimentiert wird. Mein Favorit waren die Müsli-Kekse, nussfrei, aber richtig schön knusprig.

Die Liebe zum Backen entdeckte Wolfgang früh: Der promovierte Maschinenbauer hatte bereits früher ein Eis Café mit seinem Vater, wo auch schon die Cantuccis selbst gebacken wurden. Nach vielen Jahren in der Automobilbranche hat er gemeinsam mit seinem alten Freund Bernd das Unternehmen KeksKonnektion gegründet. Da Bernds Tochter Diabetikerin ist und oftmals bei Freunden nicht mit naschen konnte, haben die beiden mit Keksen für Diabetiker begonnen und schnell gemerkt, dass es viele Menschen mit Unverträglichkeiten und Allergien gibt und so immer weiter ihr Sortiment erweitert. In Zukunft soll es auch leckere vegane Kekse geben.


Frisch aus dem Ofen: Cantucci                                                                                                                       Foto: KeksKonnektion

 

Generell ist ein Anstieg der Unverträglichkeiten in der Bevölkerung zu erkennen.


Allergiker mussen strikt auf bestimmte Lebensmittel  bzw. Inhaltsstoffe vezichten, wobei es Menschen mit Unverträglichkeiten nicht ganz so hart trifft. Sie vermeiden gern bestimmte Lebensmittel, da es ihnen dann besser geht. 

Die KeksKonnektion bietet für beide Gruppen leckere Kekse - und wenn man weder noch ist, findet man ganz sicher auch eine leckere Sorte. Wolfgang findet es sogar gut, wenn er mit seinen Keksen die Geschmäcker polarisiert - lieber findet der Kunde einen Keks, den er liebt als viele Kekse, die "so lala" schmecken.
Allergien und Unverträglichkeiten variieren auch nach der Region. Südtiroler vertragen häufiger kein Gluten als andere  und die Laktoseintolleranz steigt nach Süden hin an.

Diese Kekse sind nicht nur lecker, man kann sie auch guten Gewissens essen. Alle Kekse sind in Bio-Qualität und wenn es möglich ist, wird auf regionale Zutaten zurück gegriffen. So kommt der Emmer bspw. vom Gut Rosenkranz.

Wolfgang legte sogar vor der Handwerkskammer die Meisterprüfung, speziell aufs Kekse backen abgestimmt, ab. Das ist in Deutschland notwendig, wenn man einen eigenen Handwerksbetrieb eröffnet.

Hier werden die Kekse noch in liebevoller Handarbeit gebacken


Bislang backt Wolfgang mit einer weiteren Bäckerin und der Hilfe seiner Frau die Kekse in liebervoller Handarbeit.  Die Kekse werden auch noch von Hand verpackt. Das spiegelt sich natürlich auch im Preis wieder. Wobei sich die Preise nach den Zutaten und den erforderlichen Arbeitsleistungen berechnen. Dazu zählen u.a.: backen, wiegen und verpacken. Das Verpacken nimmt doppelt so viel Zeit in Anspruch wie das Backen, da jede Schachtel noch von Hand etikettiert wird.

Ein Blick in die Backstube                                                                                                                               Foto: KeksKonnektion

Wenn du nun auch die Kekse von Wolfgang und Bernd aus der KeksKonnektion probieren möchtest, kannst du welche auf der eigenen Homepage oder auf Amazon bestellen.


Krümelmonsters Lieblingskekse

Offenlegung: Während des Interviews habe ich ganz viele leckere Kekse gegessen.

Gran Canaria Teil 2: Costa Mogán und 2 Gran Canaria Reiseführer im Vergleich*

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Bevor ich zu unseren Ausflügen in die Berge Gran Canarias komme, will ich euch noch über die Costa Mogán berichten. Im letzten Bericht habe ich euch über die Costa Canaria mit seinen langen Sandstränden und den Partymeilen von Maspalomas und der Playa Inglés erzählt. Die Costa Mogán ist hingegen anders: Hier findest du hübsche, kleine Buchten und wenn du nicht die Autobahn nimmst, sondern direkt am Meer der GC500 folgst, siehst du auch die atemberaubende Steilküste, die bis zu 200 Metern aufragt.




Wie jeden Morgen starteten wir nach einem kleinen Frühstück, bestehend aus einem Kaffeebecher und einem Joghurt, unsere Entdeckungstour. Der Vorteil der Costa Mogán liegt in seinen Unterschieden zu Maspalomas, wo wir unseren Bungalow gemietet hatten. Der Tourismus  mit all seinen Facetten kam in diesen Teil der Insel erst viel später und so erhielt sich der Küstenabschnitt noch etwas mehr Charme. Außerdem ist man hier westlich genug, um bei gutem Wetter auf den Teide, dem höchsten Berg Spaniens, auf der Nachbarinsel Teneriffa gelegen, zu blicken und einen wunderschönen Sonnenuntergang zu genießen.


Puerto de Mogán - "Klein Venedig"

 

Dieser Küstenabschnitt wird von den beiden Fischerdörfern Arguineguín und Puerto de Mogán begrenzt. In ersterem sind wir nur kurz auf der Suche nach einem Wochenmarkt durchgefahren. Fanden aber leider keinen.Wenig später fanden wir uns in den engen Gassen von Puerto de Mogán auf der Suche nach einem Parkplatz wieder. Das "Klein Venedig" der Kanaren ist besonders beliebt bei Tagesausflüglern und dementsprechend ist auch die Parkplatzsituation, sodass uns nur die Fahrt in ein Parkhaus blieb. Wir schlenderten durch die schattigen Gassen mit ihren Boutiquen und Eiscafés und fanden den Weg zur Bucht. Dicht aneinander, wie Perlen auf einer Schnur, rekelten sich Touristen und Einheimische gleichermaßen in der Sonne und Kinder planschten vergnügt im seichten Wasser der geschützten Bucht. Normalerweise prescht der Atlantik mit all seiner Wucht auf die meisten Strände der Kanaren, Hier aber nicht. Eine künstlich angelegte Kaimauer im Wasser schützt den kleinen Strand vor den Naturgewalten. Wie überall auf den Kanaren üblich, werden auch hier Liegen und Sonnenstühle vermietet. Die einzige Möglichkeit am Strand etwas Schatten zu bekommen - ohne selbst einen klobigen Sonnenschirm mitzuschleppen.


 Der Strand von Puerto de Mogán ist besonders bei Familien mit Kleinkindern beliebt.

Uns stand der Sinn nicht nach baden, wir hatten Hunger. Besser gesagt, ich hatte Hunger. Und so liefen wir die Promenade nach einem Lokal ab, welches uns beide gefiel. Am Ende der Altstadt, die von einem Kanal und vielen hübschen blauen Brücken begrenzt ist, fand ich ein paar Tische, die im Schatten standen. Der Ober eilte herbei und verkündete uns, dass die große Paella, die man jeden Sonntag gegen 14 Uhr macht, fertig sei. Paella lecker, dachte ich und bestellte eine Portion. Basti zeigte sich noch verhalten und war zunächst mit einem kalten Smoothie zufrieden. Da die hausgemachte Paella aber so lecker war, bestellte er auch noch einen Teller. Wer kann da schon für 7,50 € wiederstehen?

Paella in Puerto de Mogán


Wer Puerto de Mogán ganz für sich allein haben möchte, sollte wie alle Tagesausflugsziele auf den Kanaren nach 16, besser 18 Uhr anreisen. Dann kann man fast allein durch die Gassen spazieren gehen und in einem kleinen Café den abendlichen Kaffee genießen.


Cañada de Los Gatos - Küstendorf der Altkanarier


Cañada de Los Gatos ist eine Siedlung der Guanchen, so heißen die Ureinwohner der Kanaren, die über 1300 Jahre alt ist. Der Besucher erreicht diese Ausgrabungsstätte in wenigen Minuten vom Zentrum Puerto de Mogáns aus. Während eines Spaziergangs über die Anlage erfährt man viel über die frühere Lebensweise auf den Kanaren und hat einen wunderschönen Ausblick auf den Hafen. Allein schon dafür lohnt es sich Eintritt zu bezahlen. Wer übrigens einmal den Eintritt von 4 € entrichtet hat, darf ein Jahr lang auf die Anlage. Das bietet sich vorallem für Reisende an, die in eine Unterkunft in der Nähe haben, da die Ausgrabungsstätte auch ein kleines Café mit einem Aussichtspunkt hat. Ich glaube, dass meinem Freund dieses Freiluftmuseum gefallen hat. 

Ich interessiere mich schon seit unserem ersten Besuch auf den Kanaren für die Urgeschichte des Archipels. Fakt ist, dass die Inseln schon sehr früh besiedelt wurden. Es gibt sogar Hinweise, dass bereits die alten Römer den Weg auf diese Inseln fanden. Die ersten Bewohner sollen aus Nordafrika stammen und Berber gewesen sein. Bei etwa 10 der 19 Gebäuderesten handelt es sich um Wohnhäuser der Ureinwohner aus Steinmauern, die halb in den Abhang eingegraben wurden. Sie weisen von außen eine nahezu runde Form auf, haben aber im Inneren einen kreuzförmigen Grundriss. Darauf wurden Häuser jüngeren Datums gefunden, die wahrscheinlich aus der Zeit der Erorberung durch die Spanier stammen. Erstaunlicherweise wurde auf diesen Resten eine weitere, dritte, Hausebene entdeckt. Sie wird auf das Ende des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts datiert. Hier stellt sich natürlich die Frage warum die Häuser immer wieder an der gleichen Stelle gebaut wurden. Waren die alten Mauern noch zu sehen oder gab es andere Gründe genau an dieser Stelle in 2. und 3. Generation ein Haus zu errichten?

Läuft man weiter über die Anlage kommt man zur Grabstätte La Crucecitas. Die zu sehenden Skelette sind Nachbildungen. Die echten Gebeine befinden sich im Museum.

Info: Eintritt 4 €/Jahr (Jahreskarte daher aufbewahren); Adresse: Calle Puntilla, Puerto de Mogán, Zufahrt über die GC-200; begrenzte kostenlose Parkplätze direkt vor dem Eingang, Alternative: Parkhaus; im Winter von 10-17 Uhr geöffnet, im Sommer (April bis September) von 10-18 Uhr; Informationstafeln auf Spanisch, Englisch und Deutsch; durchschnittliche Besuchsdauer: 2 Stunden; nicht geeignet für Kleinkinder und Senioren mit Gehhilfen, da das Gelände unwegsam und bergig ist.


Blick auf die Ausgrabungsstätte Cañada de Los Gatos

Los Azulejos - Das rätselhafte Farbspiel


Nicht nur die Ureinwohner der Kanaren sind ein interessantes Rätsel auf den kanarischen Inseln, auch die Geologie und Entstehung der Inseln sind eines genaueren Blickes würdig. Als wir von der Costa Mogán aus in die Berge fahren wollten, hätten wir fast einen Mittelstreifen-liebenden Radfahrer auf der kurvenreichen Bergstraße nicht gesehen, weil wir von dem faszinierenden Farbspiel der grün-rot schimmernden Felsen abgelenkt waren. 

Ich wollte unbedingt wissen was das ist und schlug im Reiseführer nach. Praktischerweise sind in der vorderen Klappe meines ADAC Reiseführers alle Sehenswürdigkeiten mit einer Zahl gekennzeichnet und so fand ich schnell die passende Erklärung im Buch: Am Fuße des Inagua Berges zeigt das Gestein je nach Sonnenstand "verschieden intensive helle oder dunkle blau-grüne Streifen. Es handelt sich um poröses, geschichtetes, stark mineralhaltiges Tuffgestein [...] ."Quelle: ADAC Reiseführer plus S. 70.
Der Reiseführer weist auch noch darauf hin, dass man das Gestein auf einem kleinen Spaziergang noch genauer erkunden kann und von nahem auch gut das brüchige Gestein erkennen kann. Dafür hatten wir allerdings an diesem sonnigen Urlaubstag keine Zeit, denn wir wollten noch in den Bergen wandern gehen. Davon aber mehr im dritten Teil meiner Gran Canaria Reiseberichte.

Los Azulejos

 

Welche Reiseführer eigenen sich am besten für Gran Canaria?


Mein Jura Professor riet uns diese Art von Fragen anfänglich immer mit "Es kommt darauf an" zu beantworten. Und trifft besonders auf die verschiedenen Arten von Reisenden zu. Wir reisen gemächlich und mögen Hintergrundinformationen über Land und Leute. Daher bin ich ein großer Fan der MERIANmomente-Reihe

Der Aufbau des Buches kommt mir sehr entgegen: 

Zum Buch und Aufbau des MERIANmomente:

Es gibt eine Faltkarte zum Herausnehmen, die eine gute Orientierung über das Reiseziel bietet. Außerdem beginnen die Bücher mit einer Einleitung des Autors, der seine Beziehung zur Destination schildert. Diese persönliche Note schätze ich besonders. Perfekt für to-do Listen Liebhaber, wie mich, sind die folgenden 3 Listen: 1. MERIAN TopTen, 2. MERIAN Momente Das kleine Glück auf Reisen und 3. Neu entdeckt - worüber man spricht.


Ein freundlicher französischer Tourist fotografierte uns am Mirador El Mulato

Mit großer Begeisterung versuche ich bei jedem Reiseziel die Top Ten Liste abzuarbeiten und durch die Liste mit den kleinen Glücksmomenten zu ergänzen. Wir sind keine Freunde von Massenansammlungen und so schätzen wir die Insider Tipps, etwa wie Picknichs am See oder besondere Aussichtspunkte, der Autoren sehr. Die folgenden Kapitel handeln alle wichtigen Punkte, wie Übernachten, Essen & Trinken, Einkaufen, Sport & Shopping ab. Besonders zu erwähnen sind auch noch die Tipps zum nachhaltigen Reisen, die sich auf mehrere Seiten erstrecken. Außerdem wird das Reiseziel in Regionen unterteilt, die noch näher beleuchtet werden und typische Themen stehen "Im Fokus". In dem Gran Canaria Reiseführer sind das u.a. die deutschen Auswanderer und so habe ich "zufällig" die deutsche Bäckerei Zipf auf den Kanaren gefunden. Bevor das Buch mit einem umfangreichen Serviceteil schließt, werden noch pro Titel 3-5 Touren (meist Tagestouren mit dem Auto oder Rad) vorgestellt. Besonders dieser Teil hat uns schon die besten Reisetage beschert.

MERIANmomente-Reiseführer - Liebe auf den ersten Griff ins Regal


Genauso wie ich jetzt von den MERIANmomente-Reiseführern schwärme, habe ich es auch auf der Leipziger Buchmesse getan und kam so mit einem Verlagsmitarbeiter ins Gespräch. Er ist redaktionell für die ADAC Reiseführer zuständig und gab mir den Reiseführer über Gran Canaria als Rezensionsexemplar mit.


ADAC Reiseführer plus Gran Canaria                                                                        Cover: ADAC, Travel House Media GmbH

Zum ADAC-Reiseführer plus:

In meinem Handgepäck nach Gran Canaria befanden sich nun also erstmalig 2 Reiseführer. Skeptisch musterte ich das Cover des Buches und las darauf " Jetzt mit TIPPS für Familien und cleveres Reisen".

Die 8 Tipps für cleveres Reisen machten durchaus Sinn, aber mit den Tipps für Familien konnte ich mich nicht anfreunden. Nun ich habe keine Kinder, aber ich hätte mich gefreut, wenn diese Tipps nicht die typischen Touristenattraktionen gewesen wären, die wirklich jedem Besucher auf großen Plakatwänden entgegen leuchten. Zoo, Aquarium, Bimmelbahn, Westernstadt und Kartbahn leeren eher die Geldbeutel der Eltern als dass sie zu einem entspannten Urlaub beitragen würden. Ich hätte es besser gefunden, wenn dort Tipps zu leichten Wanderungen etc. zu finden gewesen wären.

Zum Aufbau des ADAC Reiseführers:

Nach dem Intro  kommt der Hauptteil "Unterwegs", der nach den Himmelrichtungen die Sehenswürdigkeiten der Insel detailliert erklärt und sehr interessante Info-Kästen bereit hält. So haben wir beispielsweise von dem kanarischen Mineralwasser Firgas erfahren und natürlich bevorzugt dieses regionale Mineralwasser getrunken. Farbenfrohe Abbildungen und eingerückte Tipps, Erklärungen sowie fettgedruckte Schlagwörter laden wirklich dazu ein das Buch zu lesen. Da jeder Ort/ Sehenswürdigkeit mit einer Nummer versehen ist, findet man den Ort auf der ebenfalls nummerierten Landkarte in der vorderen Klappe sehr schnell. Der Serviceteil zum Schluss ist umfangreich und informiert umfassend.

Zu den Faltkarten in beiden Büchern:

Beide Reiseführer haben jeweils eine Faltkarte. Die Karten in den MERIANmomente-Reiseführern sind etwas kleiner als die in den ADAC Reiseführern und dienen daher wirklich nur zur groben Orientierung. Als ich die zusammengefaltet recht dicke Karte in dem ADAC Reiseführer sah, erwartete ich eine detaillierte Karte, aber leider wurde ich enttäuscht, da die Karte direkt von Gran Canaria sehr klein ausfällt und für mich irrelevante Übersichtskarten des gesamten Archipels wertvollen Platz rauben. Anstatt Werbung für andere Reiseführer auf der Rückseite abzudrucken, hätte man diesen Platz gut für eine weitere Karte nutzen können.

Fazit:

Beide Reiseführer informieren umfassend zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten und bieten zahlreiche Zusatzinformationen inkl. einer Faltkarte an. Der MERIANmomente-Reiseführer legt mehr Wert auf die Beschreibungen von Land & Leute, während der ADAC-Reiseführer gut recherchierte Sachinformationen liefert. Außerdem steht auf dem Cover des neuen ADAC Reiseführers "Maxi-Faltkarte für unterwegs" - vielleicht ist diese besser als die in der 2016er Auflage. Ah und es gibt noch einen Kofferanhänger dazu.

Es gibt auch noch die Reihe MERIAN live! - Für Gran Canaria auch vom Dieter Schulze mit Fototipps und Ideen für abwechslungsreiches Reisen mit Kindern zum Preis von 11,99 € [D]. Ebenfalls mit Faltkarte.

Im Vergleich: MERIANmomente und MERIANlive!


Wer die Wahl hat, hat die Qual. Daher die zwei Bücher noch einmal im Überblick:


MERIANmomente Gran Canaria

Autor: Dieter Schulze
Preis: 14,99 € [D] und 15,40 € [A]
Erscheinungsjahr: 2015
ISBN: 978-3-8342-1805-6
Verlag: MERIAN, Ganske Verlagsgruppe; Travel House Media GmbH, München
Link zum Buch

ADAC Reiseführer Gran Canaria

Autorin: Nana Claudia Nenzel
Preis: 12,99 € [D] und 13,40 € [A]
Erscheinungsjahr:  2016 (2. Auflage) Seit Mai 2017 gibt es eine neue Auflage!
ISBN: 978-3-9568-9127-4 (2016er Auflage)
Verlag:  ADAC, Travel House Media GmbH, München
Link zum ADAC Shop, neue Auflage

So das wars erstmal zur Costa Mogán und meinen zwei Reiseführern. Im dritten Teil gehts dann endlich in die Beeeerge. :) Wenn ich schnell bin, erscheint der dritte Teil am 4. Juni.

Ab in die Berge! Bergstraße auf Gran Canaria


Offenlegung: Ich habe sowohl den MERIANmomente als auch den ADAC Reiseführer plus als Rezensionsexemplar erhalten und beide ausgiebig 2 Wochen lang auf Gran Canaria getestet, reingeschrieben und viele Kassenzettel als Lesezeichen reingelegt. 

Swap-that - und deine Tauschgeschäfte sind sicher

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Auf die besten Geschäftsideen kommt man, wenn man im Internet nach einem Service oder einem Produkt googelt und anschließend feststellt, dass es das noch gar nicht bzw. noch nicht in Deutschland gibt. So erging es Kevin und Patrick. Die beiden haben swap-that gegründet. Auf ihrer Internetseite können Tauschpartner sicher und unkompliziert tauschen. Das heißt: Ohne Geld. Getauscht wird Gegenstand gegen Gegenstand. Menschen tauschen rund um den Globus eine Vielzahl von Dingen: Münzen, Lego, Sneakers, Handys und Spiele.

Wenn dich die Sammel-Leidenschaft packt ...



Tauschen ist so alt wie die Menschheit und war die älteste Handelsform. Im Zeitalter der Globalisierung ist der Tausch von hochwertigen Gegenständen riskant geworden, da man seinen Tauschpartner nur selten mit Handschlag begrüßt. Vielmehr werden diese Art der Geschäfte im Internet anonym abgewickelt.

Kevin bspw. sammelt Play Station 1 Konsolen - aber noch viel mehr PS1 Spiele. Mittlerweile hat er drei große Vitrinen voll mit Spielen - etliche originalverpackt. Darunter sind Spiele in verschiedenen Sprachen und limitierte Editionen.

Da es schwierig ist diese auf Ebay zu finden, ist er in Tauschbörsen und Foren unterwegs. Als er dann ein heiß begehrtes Spiel von einem Griechen angeboten bekommen hat, fand der Tausch nicht statt, da es keine Möglichkeit gab sein Tauschgeschäft im dreitstelligen Bereich abzusichern. Und so ganz ohne Absicherung wollte es Kevin dann doch nicht und so kam der Tausch letztendlich nicht zustande.

Leider distanzieren sich die Betreiber der Tauschbörsen und Foren von der eigentlichen Tauschabwicklung.

Dass seine Internetrecherche zu keinem positiven Ergebnis führte, erfuhr auch sein bester Freund Patrick. Er war es, der Kevin auf die Idee brachte, einen Service anzubieten, der den Tausch absichert. Und so war die Geschäftsidee und "swap-that" geboren und eine GbR gegründet.

Schnell entwickelten beide ihre Idee weiter, kreiirten ein Tauschformular, ließen eine Homepage erstellen und zogen einen Anwalt für die AGB (Allgemeinen Geschäftsbedingungen) und den Widerruf zu Rate.


Die beiden Gründer: Kevin und Patrick


So einfach geht's:

Wenn ihr in einer Tauschbörse, einem Forum oder auf Facebook einen Tauschpartner gefunden habt, stellt sich nicht selten die Frage: Schickt der andere jetzt auch den Tauschgegenstand ab und funktiert es auch?

Solltet ihr euch an dieser Stelle nicht sicher sein, könnt ihr den Service von swap-that in Anspruch nehmen.

Ihr meldet euch auf der Webseite an, füllt das Tauschformular aus und schickt eure Pakete an eine Vermittleradresse. Kevin und Patrick prüfen die Tauschobjekte und informieren euch bei Unstimmigkeiten. Ist alles in Ordnung schicken sie die Tauschware anschließend zur Zieladresse.

Dieser Service kostet pro Tauschpartner 4,99 € - zuzüglich der doppelten Versandkosten. Aber ihr gewinnt dafür an Sicherheit. Kevin und Patrick öffnen nämlich jedes Päckchen und schalten bspw. Handys und andere elektronischen Geräte an und überprüfen, ob es sich tatsächlich um den Gegenstand laut Formular handelt.

Dass sich die beiden in den 1,5 Jahren seit ihrer Gründung schon einen Namen gemacht haben, zeigt, dass bei Ebay Anzeigen schon explizit aufgeführt ist: Tausch nur mit swap-that!

Ihren Service bieten die beiden hauptberuflichen Polizisten innerhalb der EU an. Außerhalb sind die Zollbestimmungen zu kompliziert.


Die Vorteile auf einem Blick:

  • Abwicklung von sicheren Tauschgeschäften im Internet - gerade bei höherwertigen Gegenständen
  • Der Konsum von Neuwaren wird reduziert, das spart Geld und Ressourchen.
  • Außerdem ist es nicht mehr notwendig lange Wege zurückzulegen, um ein Tauschgeschäft persönlich abzuschließen.


Random Fact:

Das kurioseste was die beiden bislang überprüft haben, waren ein Hover-Board und Hufschuhe für Pferde. 


Wo findet ihr Kevin und Patrick:

Für weitere Infos schaut euch bitte die Webseite von swap-that an und folgt den Gründern auf ihren Social Media Kanälen: Facebook, Instagram, Twitter und Pinterest.


Erdbeerliebe: 3 Gutscheine für ALEX-Restaurants in deiner Nähe zu gewinnen*

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Dieses Jahr habe ich ungeduldig auf die ersten warmen Sonnenstrahlen gewartet. Ich befürchtete schon, dass der Sommer in diesem Jahr gar ausfallen würde. Aber glücklicherweise ist seit einigen Wochen endlich das T-Shirt Wetter nach Deutschland zurückgekehrt und wir können wieder auf der Wiese liegen, unsere Sommer Must-have Teile ausführen und uns mit Freunden in Cafés treffen, um den Feierabend bei einem leckeren Cocktail ausklingen zu lassen.

Gewinne 1 von 3 ALEX-Gutscheinen


Dieser Beitrag enthält Werbung.

In Leipzig gibt es viele Möglichkeiten den Sommer in der Natur zu verbringen. Etliche Parks und das Neuseenland im Süden der sächsischen Metropole laden dazu ein die warme Jahreszeit im Freien zu verbringen.

Der Juni ist Erdbeermonat 


Kulinarisch stehen im Juni die Erdbeeren ganz hoch im Kurs. Läuft man in Leipzig von der Prager Straße aus in Richtung Innenstadtring kommt man als Fußgänger gleich an mehreren Erdbeerverkaufsständen vorbei. Freitags bieten zusätzlich noch Bauern der Region Erdbeeren auf dem Wochenmarkt vorm Alten Rathaus an.


Sommerzeit = Erdbeerzeit

Erdbeerliebe - Very Berry!

 

Ganz in der Nähe vom Alten Rathaus liegt auch das Leipziger ALEX-Restaurant. Dort dreht sich gerade alles um die süße, rote Frucht, die streng genommen eine Nuss ist. Erdbeeren haben kaum Kalorien, aber dafür viel Vitamin C.

Neben den klassischen Erdbeeren mit Sahne gibt es auch das Erdbeer-Prickeln mit frischen Erdbeeren, ALEX-Sekt und Eiswürfeln oder die alkoholfreie Erdbeerlimonade sowie den Erdbeer-Traum Eisbecher und nicht zu vergessen den leckeren Erdbeerkuchen.

Weitere Infos findest du unter dein-alex.de.

Ich habe mich letzte Woche für den Eisbecher und die leckere Erdbeerlimonade entschieden. Die Limonade wurde stylisch in einem hohen Weckglas serviert.

Und weil selbst Basti und ich nicht allein von Erdbeeren und Liebe satt werden, haben wir uns im ALEX Restaurant auch leckeres warmes Essen bestellt. Basti entschied sich für die Gulaschsuppe und ich wählte aus der Tageskarte das Risotto mit dem Brokkolisüppchen.


Gulaschsuppe

Tagesgericht: Risotto mit Brokkolisüppchen


Na, hast du jetzt etwa Appetit auf Erdbeeren bekommen?

 

Dann wirst du dich jetzt sicherlich riesig freuen, denn ich darf 3 Gutscheine á 20 EUR unter meinen Bloglesern verlosen.

Wie kannst du teilnehmen, um einen der 3 Gutscheine zu gewinnen?

Schreibe mir einfach als Kommentar unter diesen Beitragbzw. als Kommentar unter dem jeweiligen Gewinnspiel-Beitrag auf Facebook/Instagram/Twitter in welcher Stadt du deinen gewonnenen Gutschein einlösen würdest. Zur Auswahl stehen: 

Aachen, Berlin, Bielefeld, Braunschweig, Bremen, Chemnitz, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Fürth, Gütersloh, Hamburg, Heilbronn, Karlsruhe, Kassel, Koblenz, Köln, Leipzig, Ludwigshafen, Magdeburg, Mainz, Mülheim a.d.R., München, Münster, Nürnberg, Oberhausen, Osnabrück, Paderborn, Potsdam, Regensburg, Rostock, Saarbrücken, Solingen, Wiesbaden und Zwickau.

Hinweis: Die Gutscheine sind deutschlandweit einzulösen und beschränken sich nicht auf die Erdbeeraktion. 
Bitte sende mir nicht automatisch deine Adressdaten zu. Im Falle eines Gewinns informiere ich dich per E-Mail oder ich kommentiere/markiere dich unter deinem Teilnahmekommentar.

Das Gewinnspiel startet ab sofort und endet am 30.06.2017 um 23.59 Uhr. Jeder Teilnehmer bzw. jede Teilnehmerin kann nur einmal am Gewinnspiel per Kommentar teilnehmen.


Erdbeer-Eiszeit im ALEX                                                                                                                        Foto: ALEX-Pressemappe

Allgemeine Teilnahmeregeln und Datenschutz:

 Diese Teilnahmebedingungen werden ohne Einschränkungen anerkannt, sobald Du an meinem Gewinnspiel teilnimmst.
  1. Teilnehmen dürfen natürliche Personen ab dem 18. Lebensjahr. Kinder bis 14 Jahren sind ausgeschlossen und Jugendliche können mit Einverständnis ihrer Eltern teilnehmen.
  2. Alle erhobenen Daten sind auf freiwilliger Basis und werden nur im Rahmen dieser Verlosung verwendet. Die E-Mail wird nur zur Gewinnbenachrichtigung verwendet. Sollte sich der Gewinner bzw. die Gewinnerin nicht binnen 10 Tage nach Bekanntgabe des Gewinn melden, verliert er/sie den Anspruch auf den Gewinn und ein Ersatzgewinner wird ermittelt.  Der Versand der Gewinne erfolgt durch mich.
  3. Die Ermittlung der Gewinner erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges. Das Los entscheidet.
  4. Über den Gewinn informiere ich per E-Mail oder per Kommentar unter diesen Beitrag. Die Gewinne werden zeitnah innerhalb Deutschlands und Österreichs verschickt. Es ist eine gültige E-Mail Adresse zur Kommunikation mit den Gewinnern nötig. (Wähle beim Kommentieren die Option Name/E-Mail aus. Deine E-Mail wird nicht angezeigt.) Wird diese nicht angegeben, verfällt die Gewinnmöglichkeit zu Gunsten eines anderen Teilnehmers.
  5. Die Gewinner erklären ihr Einverständnis zur Veröffentlichung ihres Namens/Nicknames über verschiedene Kommunikationskanäle (Facebook, Instagram, Twitter) meines Blogs im Zusammenhang mit dem Gewinnspiel. Es können nur öffentliche Instagram-Profile am Gewinnspiel teilnehmen.
  6. Die Gewinne werden nicht in bar ausgezahlt und sind nicht übertragbar.
  7. Dieses Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Facebook/Twitter/Instagram/Pinterest und wird in keiner Weise von Facebook/Twitter/Instagram/Pinterest gesponsert, unterstützt oder organisiert. 
  8. Es werden alle Facebook/Instagram/Twitter Namen bzw. Namen im Blog-Kommentar der Teilnehmer (w/m) erfasst und zur Gewinnermittlung gespeichert. Alle Daten werden spätestens 30 Tage nach Ende des Gewinnspiels gelöscht, die Kommentare auf Facebook/Instagram/Twitter bleiben allerdings bestehen und sind weiterhin öffentlich einsehbar. Adressdaten werden nur von den Gewinnern erfasst und nur zum Versand des Gewinnes genutzt.
  9.  Einsendungen von und über Gewinnspieldienste werden nicht berücksichtigt. Ich behalte mir vor, ungültige Beiträge oder manipulierte Bewertungen ohne Angabe von Gründen vom Gewinnverfahren auszuschließen.

  10. Rückfragen zu Gewinnspielen werden unter myriamkuntze@gmail.com entgegengenommen.
  11. Es gelten die Angaben zum Datenschutz im Footer meines Blogs.
  12. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
 Viel Glück! 

* Dieser Beitrag ist in Kooperation mit der ALEX-Gruppe entstanden. Erdbeeren sind aber trotzdem lecker. ;) Die Fotos habe ich bis auf das Eisfoto selbst gemacht. Das Eis war schneller weg als ich die Kamera zücken konnte. ;)

Tschechien: Ein Wander-Wochenende in der Böhmischen Schweiz

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Als ich in die Familien Whatsapp-Gruppe schrieb, dass wir zum wandern in die Böhmische Schweiz fahren, kam nur ein Grinse-Smilie zurück - gefolgt von den Worten "So alt seid ihr doch noch nicht." Basti und ich mochten aber schon vor 10 Jahren weder Festivals, laute Diskomusik noch Saufgelage. Heute in unseren 30ern sind wir damit auch nicht mehr uncool. Denn wir sind jetzt offiziell "alt". ;) Und daher kann ich frei von der Leber weg schreiben, dass wir uns in den 2 1/2 Tagen super erholt haben. Wir sind bestimmt über 30 Kilometer gelaufen und waren über 10 Stunden in der Sonne pro Tag. Mittlerweile haben sich die Tschechen sogar auf die öko-vegetarischen Touristen aus dem Westen eingestellt und bieten etliche fleischlose Gerichte und Homemade Bio-Limonaden an.


Prebischtor in der Böhmischen Schweiz


Wir entschlossen uns recht kurzfristig zu diesem Wochenendtrip und dementsprechend war die Sächsische Schweiz auch schon ausgebucht. Also wagte ich den Blick über die Grenze. In Tschechien waren die Preise gleich viel niedriger und noch etliche freie Hotelzimmer verfügbar. Wir entschieden uns für ein Hotel im Nationalpark. Denn wir wollten mitten in der schönen Natur aufwachen und gleich loswandern können.

Wir erhofften uns auch ein wenig Ruhe. Schließlich lag das Hotel im Wald. Die Ruhe hielt aber nicht lange an. Eine deutsche Großfamilie hatte sich genau am diesem Wochenende auch unser Hotel für ihr jährliches Familientreffen ausgesucht. Wir haben es selten erlebt, dass sich Erwachsene Menschen so daneben und vorallem so laut verhalten haben. Der Service musste nach Verlassen der über 20 Personen erst einmal den Boden des Frühstücksraumes wischen ... das vermutlich erklärt einiges.

Umso mehr freute ich mich als wir endlich los wanderten. Vorbei an typisch böhmischen Holzhäusern, die innerliche Verzückung in mir hervorruften, erinnerten sie mich doch an die alten tschechischen Märchenfilme, die ich aus meiner Kindheit her kannte. Tschechische Märchenfilme waren ein Hit in der DDR. Die Kulisse mit den hübschen Häuschen vor dem sattgrünen Wald versetzten mich in jene Märchenwälder und ich fühlte mich in die gute alte Zeit zurückversetzt.


Im Märchenwald: Entlang des Mühlenweges zum Prebischtor
Der Wanderweg zum Prebischtor ist selten so leer wie hier auf dem Foto. Selbst hier habe ich 2 Wanderer wegretuschiert.

 

Wanderung zum Prebischtor


Der Wanderweg zum Prebischtor ist ab der Hauptstraße sehr gut besucht - vorallem von tschechischen Tagesausflügern und asiatischen Touristengruppen. Wir starteten direkt von unserem Hotel aus und liefen ca. eine Stunde auf dem Mühlenweg zur Hauptstraße. Wir folgten dann den Menschenmassen, die aus den vielen Bussen ausstiegen und emsig wie Ameisen, den teilweise steilen Wanderweg unberirrt hinaufliefen. Zu meiner Überraschung waren sehr viele junge Menschen unter den Wanderern. Der Weg lag sehr schön schattig unter den hohen Bäumen und von Zeit zu Zeit lud eine Informationstafel auf tschechisch und deutsch zum Verweilen und lesen der Informationen ein:

"Das Nationalparkgebiet ist von einem dichten Netz an Wanderwegen durchwoben. Viele davon entstanden bereits im 19. Jahrhundert. [...] Der Ausbau von guten Wanderwegen war jedoch nicht einfach ..."

Der historische Wanderweg zum Prebischtor ist ein gutes Beispiel dafür. Ursprünglich war der Weg nicht befestigt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde er mit Basaltsteinen gepflastert und der Wegesrand mit Sandsteinquadern befestigt. An anderen Stellen wurden sogar Stufen in den Weg bzw. Tunnel in den weichen Sandstein geschlagen. Durch die vielen Besucher müssen die vergänglichen Wege stets instand gehalten werden.


Am Fuße des Prebischtors befindet sich das alte Wirtshaus "Falkennest".

 

Das Prebischtor


Das Prebischtor ist das größte natürliche Standsteintor Europas und gleichzeitig auch das bekannteste, meist besuchte und erforschte Objekt im Nationalpark der Böhmischen Schweiz. Unglaubliche 100.000 Besucher schauen es sich jährlich an. Auch den Wissenschaftlern gibt der Sandsteintorbogen Rätsel auf: Sie verstehen noch nicht ganz wie es sein kann, dass das Tor nicht einstürzt. Vermutet wird, dass der Torbogen von zwei selbstständig stehenden Felsen gebildet wird. Dadurch wird der Bogen nicht allzu großer Spannung ausgesetzt und Touristen können in aller Ruhe darunter ihr kaltes Pivo oder ihre leckere Kofola trinken.

Das Prebischtor ist täglich von April bis Oktober von 10-18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 3 € bzw. 75 Kronen und ist bar zu bezahlen. Es gibt dort das alte Hotel "Falkennest", welches 1826 als Wirtshaus eröffnet wurde. Heute befindet sich darin wieder ein Restaurant mit einer gutbesuchten Terrasse, Toiletten und einer Ausstellung. Das Wirtshaus ist gut besucht und hat sich noch den Charme der Anfangszeit bewahrt. Einzig die Steckdosen, wo Touristen ihre Smartphones aufladen  und WLAN kostenlos nutzen können, ruiniert das historische Flair ein wenig. Die Preise ist sehr günstig: Fleisch-Linsen-Suppe 1,20€, Bratwurst mit Brot und Salatbeilage 3€ und Getränke zwischen 1 bis 2 €. Es gibt auch einen Kiosk mit kalten Getränken, Eis und Snacks, einen Souvenirshop inkl. Briefkasten und zwei kurzen Wanderwegen zu weiteren Aussichtspunkten. Am Kiosk könnt ihr nur bar bezahlen. Es bietet sich aber an eigenes Essen und Trinken in den Wanderrucksack zu packen und auf einen der vielen Bierbänke zu essen. Die Wanderwege sind auch für Kinder geeignet. Allerdings kann ein Kinderwagen nicht überall geschoben werden. Ein Tragetuch oder ein Tragerucksack für Kleinkinder inkl. einem starken Vater und viel Zeit sind sehr hilfreich.

Im "Falkennest" - das Flair vergangener Tage ist noch erhalten geblieben

Ausblick auf die Böhmische Schweiz

Gabrielensteig (roter Wanderweg)

 

Beschreibung des Rundweges (wichtige Informationen)


Nach einem Aufenthalt von 2 bis 3 Stunden kann man weiterwandern. Wir sind morgens in Mezná (Stimmersdorf) gestartet und über den Mühlenweg (gelber Wanderweg) bergab und bergauf zum Prebischtor gelaufen. Auf dem Rückweg folgten wir dem Gabrielensteig (roter Wanderweg) in Richtung Mezní Louka und liefen die letzte halbe Stunde auf dem grünen Wanderweg wieder nach Mezná.

Wer mit Kindern unterwegs oder ein ungeübter Wanderer ist, sollte unbedingt an der Hauptstraße, wo der Mühlenweg den roten Wanderweg kreuzt, starten. Denn dann ist der Weg zum Prebischtor sehr kurz und beinhaltet nicht viele Höhenmeter. Auf dem Rückweg entweder den gleichen Weg nehmen oder den Gabrielensteig, wie oben beschrieben, in Richtung Mezní Louka gehen, da dieser bergab geht. Er geht ordentlich bergab - was im Umkehrschluss bedeutet, dass er von Mezní Louka aus zum Prebischtor stark ansteigt und umso anstrengender ist.

Versucht nicht auf den Grenzweg zu kommen. Der Grenzweg markiert die Deutsch-Tschechische Grenze und ist im Navi ein eingezeichneter Wanderweg. Allerdings muss man, um auf diesen zu gelangen, durch ein Vogelschutzgebiet laufen und das ist a) verboten (da man in der inneren Zone auf den Wegen bleiben muss) und b) auch gefährlich und steil. Es gibt auch keine Abkürzungen. Sollten eure Navis "Wege" eingezeichnet haben, könnten das höchstens alte und gefährliche Schmugglerwege sein.


Übersichtskarte Hřensko und Umgebung

Forelle - Beilagen müsst ihr extra bestellen

 

 

Was kostet ein Abendessen in der Böhmischen Schweiz?


Ein Abendessen in der Böhmischen Schweiz ist günstig und lecker. Ihr solltet aber bedenken: Wenn ihr Fisch oder Fleisch bestellt, wird wirklich nur das serviert. Die Beilagen müsst ihr für 1-2 € noch dazu bestellen. Pro Person und Abendessen könnt ihr mit 250 Kronen/10 Euro rechnen. Enthalten sind: Fisch oder Fleisch mit Beilage und Salat, Getränke sowie ein Dessert. Besonders lecker sind Böhmische Knödel mit Schweine- oder Rindergeschnetzeltes sowie Forellen und Lachs, die in den Bächen gefangen werden.


Wanderweg entlang des Baches Kamnitz in Richtung Edmundsklamm - Auf dem Stein befindet sich ein Hinweis, dass man auf dem gelben Wanderweg ist.

Edmundskamm vom Boot aus gesehen

Wanderweg von der Edmundskamm zum Dorf Hřensko

 

 

Wanderung zur Edmundsklamm und Wilde Klamm


Bevor es am Sonntag für uns wieder in Richtung Leipzig ging, wanderten wir noch zur Edmundsklamm. Von unserem Dörfchen Mezná führt ein sehr steiler, aber kurzer Weg (0,5 km auf dem grünen Wanderweg) dorthin. Hierbei handelt es sich um eine Felsenschlucht zwischen den Dörfern der Böhmischen Schweiz. Durch die Schlucht fließt die Kamnitz, die an der Grenze in die Elbe mündet. Der Wanderweg ist sehr schattig und grün. Überall blühen Blümchen, man läuft durch Tunnel, die in den weichen Sandstein gehauen wurden und die Felswände sind gigantisch hoch - kein Wunder, dass die Menschen früher glaubten, dies sei das Ende der Welt. Der Fluss ist am Anfang eher ein seichter flacher Bach, der nicht befahrbar ist. Erst nach einer Stunde Wanderung (ca. 0,9 km) am Fluss entlang kommt man zu einem Kiosk mit Selbstgrill-Anlage und Fahrkartenverkauf für die Bootsfahrt. Die einfache Fahrt kostet 3 € und die Boote legen nach Bedarf im Minutentakt ab. Der Bootsführer redet die ganze Zeit in verschiedenen Sprachen, zeigt auf angebliche Figuren und Gesichter im Stein, deutet auf tatsächliche Figuren, die am Rand angebracht wurden und leitet dann das "Highlight" ein: Ein künstlicher Wasserfall wird extra für jedes Touristenschiff gestartet. Die Natur ist wunderschön - man könnte sie noch mehr genießen, wenn man mehr Ruhe hätte. Wahrscheinlich hatten diese Ruhe letztmalig die Schmuggler, die auf diesem Weg ihre Waren nach Deutschland geschmuggelt haben.

Grüner Wanderweg von Mezná zur Edmungsklamm bzw. Wilde Klamm

Anschließend läuft man nur noch einen Kilometer bis zum Grenzörtchen Hřensko. Auch dieser Weg ist wunderschön, da der Wanderweg teilweise in den Sandstein gehauen wurde. Zum Glück ist der Weg auch wieder ohne größeren Höhenunterschied.

Ihr könnt dann entweder in Hřensko verweilen, Räder mieten oder mit dem Nationalpark Express zurückfahren. Da der Rückweg an der viel befahrenen Hauptstraße entlang führt, entschieden wir uns mit dem Linienbus von Hřensko nach Mazní Louka für 0,60 €/Person zu fahren und die 2 Kilometer nach Mezná zu laufen, da Busse nach Mezná selbst nur 2-3 Mal am Tag fahren.

Ab Mezní Louka startet übrigens der blaue Wanderweg in Richtung Wilde Klamm. Dort könnt ihr für 2,50€ eine 2. Bootsfahrt unternehmen und kommt auch wieder in Mezná raus.

Hier könnt ihr die Geschichte der Klammen nachlesen. Eine noch ausführlichere Beschreibung der Wanderungen.

Wegweiser zur Wilden Klamm - Für ein verlängertes Wochenende

 

Gibt es ausreichend Ausflugsmöglichkeiten für eine ganze Woche?


Es ist günstig, man fährt nicht lange von Leipzig oder Dresden aus -also warum in der Böhmischen Schweiz nicht eine ganze Urlaubswoche verbringen? Aber gibts da auch ausreichend zu erleben?

Wie wärs denn mit diesem Programm:

1. Tag: Tagestour zum Prebischtor mit Verweilen und Mittagessen.
2. Tag: Wanderung zur Edmundsklamm mit Bootsfahrt und Weiterwanderung zur Wilden Klamm mit 2. Bootsfahrt.
3. Tag:Räder in Hřensko mieten und Dörfer, wie Janov (Jonsdorf) und Ruzová (Rosendorf) erkunden. Dort stehen sehr schöne alte Kirchen und Häuser.
4. Tag: Busfahrt mit dem Sächsisch-Böhmischen Nationalpark-Express zur Festung Königsstein und zurück. Weitere Infos hier. Hin-und Rückfahrt kosten 11 €.
5. Tag: Tagesausflug nach Prag
6. Tag: Wellness-Tag in Mezní Louka - Link zum Wellness Hotel in Mezní Louka.


Sächsisch-Böhmischer Nationalpark-Express


Was kostet ein Wochenende in der Böhmischen Schweiz?


  • Hotelübernachtung in Mezná mit Frühstück pro Person und Nacht:       40-50 €
  • Ein Fahrrad mieten für ein ganzes Wochenende (inkl. Schloss & Helm):      20 €
  • Eine einfache Busfahrt pro Person:                                                          0,60 €
  • Eintritt Prebischtor:                                                                                  3,00 € 
  • Einfache Fahrt Edmundsklamm:                                                              3,00 €
  • Einfache Fahrt Wilde Klamm:                                                                  2,50 €
  • Hin- und Rückfahrt mit dem Nationalpark-Express:                                11,00 €
  • Ein Lachssteak mit Kräutern:                                                                   7,04 €
  • Traditionelles Böhmisches Gericht:                                                           5,00 €
  • Gebratenes Gemüse als Beilage:                                                             2,60 €
  • Kroketten:                                                                                              1,80 €
  • Homemade Limonade (0,4l):                                                                  1,96 €
  • Alkoholfreies Bier (0,5l):                                                                         1,52 €
  • Sprite (0,5l):                                                                                           2,60 €
  • Ein Mittagessen:                                                                                      5,00 €
  • Ein Abendessen:                                                                                   10,00 €

Kofola - die tschechische Antwort auf Coca Cola - nur besser: weniger Zucker und in versch. Geschmacksrichtungen


Die Fahrtkosten habe ich nicht angegeben, da diese immer individuell und abhängig vom Verkehrsmittel sind. Wer mit der Bahn anreist, nimmt ab Dresden die S-Bahn nach Schöna, läuft zur Fähre, um zur tschechischen Seite überzusetzen und steigt anschließend ab Hřensko in den Bus, läuft oder mietet sich bereits ein Fahrrad.

Wasserfall zum Edmundsklamm - leider künstlich und extra für Touristen "erfunden"

 

Schön wars


Wir haben uns an unserem Wander-Wochenende richtig erholt. Mir kam es sogar länger als ein Wochenende vor. Die Natur im Nationalpark ist so wunderschön und die Leute in der Böhmischen Schweiz sind total freundlich, sprechen alle Deutsch (auch oder gerade die Älteren) und das Essen ist immer lecker - auch wenn man kein Fleisch oder Fisch isst.

Ein Tipp zum Abschluss:


In Tschechien gibt es noch keinen Euro als Währung, sondern Kronen. Der Umrechnungskurs im Juni 2017 betrug: Kronen geteilt durch 25 ist gleich der Wert in Euro. Ihr könnt aber überall auch in Euro bezahlen, da die Restaurants für euch umrechnen. Kartenzahlung ist nicht überall möglich. Daher immer ausreichend Bargeld mitnehmen. Aber Euro-Scheine und ein paar Münzen (für den Bus oder Getränke) reichen. Ihr müsst nicht in Kronen umtauschen.

Habt ihr schon einmal oder wollt ihr einen Ausflug in die Sächsisch-Böhmische Schweiz machen?

Du kannst dir gern meinen Reisebericht auf Pinterest speichern und dafür dieses Bild benutzen.

Gran Canaria Teil 3: Von der Schönheit der Berge und der Idylle kleiner Bergdörfer

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Anfang April verbrachten mein Freund und ich ein paar entspannte Tage auf Gran Canaria. Nach unseren Reisen nach Teneriffa und Lanzarote (Juni 2016) sowie Fuerteventura (Januar 2017) war dies bereits unsere 4. Kanareninsel. Viele kennen Gran Canaria wahrscheinlich, ähnlich wie Mallorca, nur als Party Insel und Pauschalreiseziel. Aber auch Gran Canaria hat mehr zu bieten als Sonne, Strand und Meer. Das merkt man schnell, wenn man die großen Touristenzentren im Süden hinter sich lässt und in die Berge fährt.



Nach unserem Frühstück in einer deutschen Bäckerei in San Agustín brachen wir in Richtung Inselhauptstadt auf. Die Autobahn entlang der Ostküste ist der schnellste Weg, wenn man in die nördlichen Bergdörfer will. Basti mag große Städte nicht besonders, jedoch ich schau sie mir im Gegensatz dazu gern an. Also hielten wir auf dem Weg in Las Palmas de Gran Canaria an, um zu schauen, ob die Stadt einen Ausflug wert ist. Das Castillo am Hafen war es schon mal nicht. Anstatt einer mittelalterlichen Festungsanlage standen wir inmitten einer modernen Skulpturenausstellung, die uns jetzt nicht aus den Latschen kippen ließ. Also begaben wir uns zum Strand und somit wieder durch den dichten Verkehr. Ein Parkhaus war schnell gefunden, aber auch der Strand von Las Palmas de Gran Canaria ließ uns nicht staunen und so gab ich Bastis Wunsch in die Berge zu fahren schließlich nach.

Deutsche Bäckerei in San Agustín

Ausstellung im Castillo in Las Palmas de Gran Canaria

Firgas und sein Mineralwasser


Die Bergstraße nach Firgas bietet eine sehr schöne Aussicht. Man schaut auf Bananenplantagen und die üppige wild wachsene Natur. Natürlich immer die Leitplanke und den Gegenverkehr auf der schmalen Straße im Blick. In der Nähe von Lomo Blanco ist ein schönes Viaduct anzusehen und in Buenlugar lohnt sich ein kurzer Stop, um die schöne Aussicht zu genießen. 

Nach einer kurvenreichen Fahrt erreichten wir endlich Villa de Firgas. Wir fanden einen Parkplatz in der Nähe des berühmten Brunnens, der kunstvoll verziert ist und auf mehreren Ebenen das Wasser nach unten leitet. Entlang der Treppe sind mehrere typische Ansichten aller Gemeinden auf Kacheln inkl. ihres Wappens zu sehen. Firgas ist auf der Insel für sein gutes Mineralwasser bekannt. Auch wir haben es im Supermarkt gekauft, es ist so weich wie französisches Mineralwasser. Auf der oberen Ebene des Brunnens werde alle 7 Inseln in Form eines Reliefs abgebildet.

Hier plätschert das Quellwasser

Brunnen in Firgas

Rechts davon steht im Schatten großer Bäume und in inseltypischer Architektur das Stadthaus. Ein Blick ins Innere lohnt sich, da die Vertäfelungen sehr kunstvoll gestaltet wurden. Um Brunnen, Kirche und Stadthaus mit seiner kleinen Plaza reihen sich ein paar Cafés und Bars, die in der Mittagssonne nicht besonders an Touristen interessiert zu sein schienen. Nachdem wir 20 Minuten gewartet hatten und nicht bedient wurden, liefen wir einfach weiter. Im Örtchen starten mehrere Wanderwege, die u.a. zu einem Mirador (Aussichtspunkt) führen. Von dort aus kann man ins Land blicken und wird Ähnlichkeiten mit tropischen Landschaften feststellen können.

Firgas - Villa del Aqua

Ein bisschen wie auf Kuba: Mirador Barranco Las Madres

 

Teror - pittoreskte Balkone und religiöses Zentrum der Insel

 

Auf dem Weg zum nächsten Bergdorf kommen uns etliche rote  "Teror-Laster" entgegen. Auch in diesem Dorf wird Mineralwasser abgefüllt, wie wir später nachlesen. Auf dem Weg sehen wir viele Eukalyptusbäume und passieren den Ort Los Llanos. Die Kurven sind so eng, dass die roten Wasserlaster vorausschauend vor jeder Kurve hupen. Im Zentrum des historischen Zentrums steht eine Basilica aus dem 16. Jahrhundert - gesäumt wird sie von hübschen Häusern mit pittoresken Balkonen. Als wir ankamen, ist reger Betrieb im Ort. Vor der Kirche versammeln sich die Einheimischen für eine Trauerfeier. Wir können uns daher das Gotteshaus nicht von innen ansehen und gehen weiter. Schließlich wollen wir nicht stören. Wir schlendern durch die kleine Einkaufsstraße und fotografieren das für Teror typische Postkartenmotiv.

Basilica de Nuestra Senora del Pino

Teror - Typische Holzbalkone

Platz vor dem Rathaus
Teror - Beliebtes Postkartenmotiv

Da alle Freisitze im Restaurant belegt waren, mussten wir wohl oder übel in ein Bar Café (BC) ausweichen. Diese sind mit einem Imbiss zu vergleichen und bieten in der Regel billiges Essen an, welches ungesund ist und auch nicht schmeckt. Aber was soll man machen, wenn man Hunger hat und nicht in einem stickigen Restaurant sitzen will. ;) Zum Abschluss ging ich noch in den Souvenirladen Kactu's, der regionale Produkte und Handwerkskunst anbietet. Neben Marmelade, Soßen, Alkohol kann man dort auch Schmuck, der aus Bananenbäumen geschnitzt wurde, kaufen. Wir kauften 2 kleine Flaschen Rum mit Honig, eine Inselspezialität, und Kaktusfeigen sowie Papaya Marmelade ein. Außerdem deckte ich mich mit reichlich Postkarten ein und kaufte Briefmarken mit Teror Motiv.
Noch finden nur wenige Touristenbusse den Weg nach Teror. Ab Las Palmas de Gran Canaria kann man auch mit öffentlichen Bussen dort hingelangen und ist somit nicht auf einen Mietwagen angewiesen.

Teror - Als das Restaurant noch nicht voll war. ;)


Unsere typischen Souvenirs aus Gran Canaria

Es gibt auf Gran Canaria noch weitere hübsche Bergdörfer zu erkunen. Zum Beispiel Artenara. Leider sind wir nur kurz durch Artenara durchgefahren und ich habe keine schönen Fotos gemacht. Aber das mit über 1200 Metern höchstgelegene Dorf der Insel ist es auf alle Fälle wert anzuhalten und auszusteigen. Ebenso sehenswert sind die Gemeinden Arucas und Tejeda.

Gran Canaria hat viele kurvenreiche Straßen zu bieten.

Übersicht der Straßen auf Gran Canaria:


Wer eine Tour oder Tagesausflüge durch Gran Canaria plant, wird sich freuen, wenn er/sie etwas über die Straßenverhältnisse im Vorfeld lesen kann. Besonders ungeübte Fahrer/innen wissen so im Vorfeld, ob der Trip viel Nerven kostet oder doch eher entspannt wird. Daher habe ich mir unterwegs Notizen zu den Straßenverhältnissen gemacht. Generell gilt: Je länger ein Straßennummer, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Straße schlecht ausgebaut oder sehr schmal ist.

GC steht für Gran Canaria
Auf der GC   21   sieht man grüne Hügel, die das Tal säumen
Die       GC   30   ist eine sehr schöne Bergstraße
Die       GC   75   ist in einem guten Zustand
Die       GC 300   ist auch okay.
Die       GC 350   ist in einem guten Zustand

Meine Reiseberichte über Maspalomas und über die Costa Mogán.

Für meinen nächsten Reisebericht plane ich ein bisschen "Klickbaiting" - geplant ist nämlich "10 Orte, die du auf Gran Canaria unbedingt gesehen haben musst" ;) Da werde ich Stausee Wanderungen, Aussichtspunkte, kleine Siedlungen und satte Täler uvm. vorstellen. Seid gespannt!

Bergstraße ins nächste Abenteuer :)

Meine Erinnerungen an das Jahrhunderthochwasser 1997 im Oderbruch

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Die aktuellen Videos und Fotos in der Presse erinnern mich sehr stark an 1997. In dem Jahr als ich 10 Jahre alt wurde, war auch das Jahrhunderthochwasser im Oderbruch - jene Region in der ich behütet aufgewachsen bin. Durch starke Regenfälle trat die Oder in Südpolen und Tschechien über die Ufer und schließlich erreichte das Hochwasser Mitte Juli auch Brandenburg. Die Gefahr von Deichbrüchen wuchs von Tag zu Tag und erste Dörfer und Siedlungen wurden evakuiert.

Oder bei Hohenwutzen - hier drohte 1997 der Deich zu brechen



Ich erinnere mich noch genau daran, dass uns abends in den Nachrichten immer höhere Pegelstände genannt wurden. Bundeswehr, Bundesgrenzschutz, THW und unzählige Freiwillige haben Tag und Nacht versucht die Dämme zu sichern bzw. zu reparieren. Sandsäcke waren vielerorts sehr begehrt. Trotz aller Anstrengungen gab der Damm an zwei Stellen nach und Teile des tiefgelegenen südlichen Oderbruchs wurde überflutet.

Die Situation spitzte sich auch im nördlichen Oderbruch, bei Hohenwutzen, zu. Dort wohnte meine Großmutter nicht weit von der Oder entfernt. Wäre der Damm gebrochen, hätte wahrscheinlich auch ihr Haus unter Wasser gestanden. Sogar die Tiere im Oderbruchzoo, damals noch Schulzoo Altreetz genannt, wurden in Sicherheit gebracht. Am 25. und 30. Juli rutschte der Deich auf einer Länge von 80m bzw. 100m bis in den Kronenbereich ab. Die Chance den Deich zu retten, lag bei 10%. Das war nicht viel, aber es hat gereicht. Bundeswehr Hubschrauber warfen Sandsäcke aus der Luft ab und Taucher sicherten die brüchigen Stellen von der Innenseite. Wäre der Deich gebrochen, hätte auch Schwedt (Oder) unter Wasser gestanden und unser Dorf Bralitz, auf der "Insel Neuenhagen", wäre vollkommen vom Wasser umschlossen gewesen. Die "Insel Neuenhagen" liegt etwas höher als die Gebiete in der Umgebung. Daher hatten wir außer voll Wasser stehende Wiesen und verdorbene Ernten nicht so viel zu befürchten.

Mittlerweile wurden auch die Sommerferien verlängert. In unserer Grundschule waren bspw. die Taucher untergebracht, die den Deich sicherten.
Am 10. August sanken dann endlich die Pegelstände. Wir konnten etwas aufatmen. Es dauerte so lange, weil die Oder ein geringes Gefälle aufweist und es zahlreiche (auch kleinere) Nebenflüsse gibt. Durch mein Dorf Bralitz fließt ein Nebenarm der [Neuen] Oder, die Alte Oder. Dieser Nebenarm führte zwar auch höhere Pegelstände als sonst, trat aber weitesgehend nicht über sein Ufer.

Alte Oder bei Bralitz, Brandenburg


Nützlicherweise konnten zur Entlastung der Dämme Polderflächen im Odertal geflutet werden. Im Oderbruch gibt es nicht nur Dämme am Fluss, sondern auch im Hinterland. Das sind sogenannte "Schlafdeiche". Sie werden teilweise nur von Straßen unterbrochen und können schnell durch Sandsäcke geschlossen werden. Mit Polderflächen werden Landflächen bezeichnet, die durch Deichbau und Entwässerung gewonnen wurden.

Fruchtbares Oderbruch

Der Dichter Fontane verglich die Landschaft im Oderbruch mit dem Spreewald. Viele Sumpf und noch mehr kleine Wasseradern. Diese ursprüngliche Natur ist heute nicht mehr erhalten. Der Alte Fritz (Friedrich II.) ließ im 18. Jahrhundert das Oderbruch trockenlegen, um mehr Siedlungsfläche zu erhalten. Dazu holte er sich Fachleute aus den Niederlanden, die mit der Landgewinnung schon Erfahrung gesammelt hatten. Über 40 Jahre dauerten die Bauarbeiten - es gibt noch Hoffnung für den Berliner Flughafen.
Es wurde ein ca. 20km langes neues Flussbett für die Oder angelegt. Daher auch der Name "Neue Oder". Die Alte Oder, die durch mein Dorf Bralitz fließt, ist nie ausgetrocknet. Dieser Flussarm wurde zur Entwässerung des Bruchs genutzt. 
Auch wenn es Proteste durch die Fischer gab und diese nachts die Deiche wieder zerstörten, siedelten sich viele Menschen auf dem neu gewonnenen Land an. Früher gab es in dieser Region so viele Fische, dass sie getrocknet wurden und als Brennmaterial dienten. Es war einfacher Fische als Holz zu trocknen.
Die Dorfbewohner, mehrheitlich Fischer, "schulten" auf Ackerbau und Viehzucht um und bauten u.a. die zunächst verhasste Kartoffel an. 

Bralitz, Dornbuschsee mit Dorfkirche im Hintergrund

Da die Natur an dieser Stelle stark beschnitten wurde, hatten die Menschen in den Folgejahren viel mit der Oder zu kämpfen. Es gab oft Hochwasser - die Oder wollte sich "ihr" Land wieder zurückholen, welches ihr zuvor von den Menschen gestohlen wurde. Der Landstrich blieb über die Jahrhunderte stets in Gefahr. Zum Beispiel das Frühjahrshochwasser von 1947.

Ich merke gerade, dass ich noch viel über die Trockenlegung, die Historie des Oderbruchs oder über Sehenswürdigkeiten meiner Heimat schreiben könnte. Vielleicht sollte ich hier auf dem Blog öfter über meine Heimat Brandenburg schreiben. Denn sie hat mehr zu bieten als lange Alleestraßen wo hin und wieder mal einer an einen Baum gurkt. ;)

Übrigens dass ich so viel über die Trockenlegung bzw. Peuplierung des Oderbruchs weiß, ist nicht Wikipedia, sondern dem Sachkunde- und Geschichtsunterricht geschuldet. Nach dem Hochwasser haben wir uns in der Schule damit befasst, und außerdem an einem Schülerwettbewerb namens "Die Niederlande unter der Lupe" teilgenommen, der vom niederländischen Staat für die von der Flut betroffenen Schulen ausgerufen wurde. Und was soll ich sagen: Wir haben auch den 1. Preis, eine Reise, gewonnen. In der zweiten Hälfte der 4. Klasse ging es dann für vier Tage nach Holland. Über unsere Klassenfahrt habe ich im Anschluss sogar einen Zeitungsartikel für die Lokalpresse geschrieben - sozusagen mein erster Kontakt mit dem Schreiben. :)

Dorfidylle in Brandenburg

10 schöne Orte auf Gran Canaria zum Erholen und Entdecken

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Vor drei Monaten waren wir auf Gran Canaria und haben die Insel mit dem Mietwagen erkundet. Ich habe bereits über Maspalomas und die Costa Mogán im Süden sowie von den idyllischen Bergdörfern berichtet. Es gibt aber noch so viele schöne Orte auf der Insel, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Und da ich Clickbaiting nicht übermäßig mag, heißt dieser Reisebericht "nur" 10 schöne Orte auf Gran Canaria - ohne Zusatz "die du gesehen haben musst oder sonst stirbt ein Einhorn" :) Meine 10 Orte sind keine typischen Sehenswürdigkeiten - es sind vielmehr ruhige Orte, um zu entspannen und Kraft zu tanken.



Auf dem Weg zum See kommen wir ins Stocken. Ein Unfall bei Mogán verursachte einen Stau. Aber relativ schnell sind Rettungskräfte vor Ort und die Polizei räumt sehr schnell die Fahrbahn. Und so können wir nach wenigen Minuten unsere Fahrt zum See fortsetzen. 
Auf der Straße GC-605 hat man eine schöne Sicht ins Tal. Leider ist es schwierig vom Beifahrersitz aus schöne Fotos zu machen, da entweder die Leitplanke zu hoch ist oder aber etliche Büsche die Sicht versperren. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Basti Benzin im Blut hat und kurvenreiche Bergpisten jedes Rennfahrerherz höher schlagen lassen.


1. Zwischenstopp am Mirador El Mulato auf 900 Höhenmetern

Aber zum Glück gibt es einige Aussichtspunkte auf der Strecke, die zum Anhalten einladen. Am Mirador El Mulato trafen wir vier ältere Franzosen und fotografierten uns gegenseitig. Endlich mal wieder eine Gelegenheit, um meine verschütteten Französischkenntnisse hervorzukramen.
 
Mirador El Mulato

Herrlicher Blick ins Tal vom Mirador El Mulato

Vom Mirador aus kann man auf die kurvenreiche Straße blicken und den Ort Mogán in der Sonne flimmern sehen. Bastis Navi zeigte ungefähr 900 Höhenmeter an. Bei wenig Verkehr und mit erlaubten 40 kmh setzten wir unsere Fahrt zum eigentlichen Ziel fort. Die Fahrt geht vorbei an Wäldern und üppig blühenden Wiesen. Bei 1000 Höhenmetern (Cruz de San Antonio) gibt es plötzlich eine Holzleitplanke. Ist das deren Ernst, denke ich, schützt die überhaupt im Fall der Fälle?


2. Wanderung mit Picknick zum See Presa Cueva de las Ninas

Am See angekommen, finden wir noch einen Parkplatz im Schatten. (Bei km 10 auf der GC-605 befindet sich der Eingang zum Parkplatz) Camping ist hier übrigens möglich. An einem der zahlreichen Steinsitzgruppen grillt lautstark eine Familie. Der See ist eher ein Ausflugsziel für Einheimische. Touristen verirren sich eher selten hier her. Am Wochenende werden die Grillecken sicherlich bis auf den letzten Tisch belegt sein.

Wir laufen zum See und umrunden ihn zur Hälfte. An der großen Staumauer ist ein Gehöft und ein Hund bellt uns an. Als er aber feststellt, dass von uns keine Gefahr ausgeht, legt er sich wieder zur Hauskatze und schläft weiter. Am See gibt es wenig Schatten und so war ich glücklich, dass ich an mein Basecap gedacht habe. Auf dem Rückweg laufen wir auf einen Hügel, die zwei Kiefern dort sind ineinander verwachsen und werden von Agaven umringt. Ein bisschen sehen die zwei Bäume wie ein altes Liebespaar aus, das hier seine Ruhe gefunden hat.



Oberhalb des Sees war die GC-605 gesperrt, sodass wir zunächst den gleichen Weg zurück nehmen mussten. Als wir den Berg hinunter fuhren, gaben die Gipfel je Kurve mehr vom herrlichen Blick auf die hohen Kiefern, die sich um die Berge schmiegen, frei. Als wir an einer Weggabelung vorbeikamen, bogen wir Richtung dem Stausee Sonia ab. Vorbei am Barranco Andres, blühender Brunnenkresse und Kaktusfeigen am Wegesrand sowie kleiner Dörfer befuhren wir die GC-505 bis zur Mandarinenplantage.

Übrigens wissen die Einheimischen immer recht gut, welche Straßen gerade wegen Rutschgefahr o.Ä. gesperrt sind. Einfach nach dem Frühstück im Hotel fragen oder Radio hören, wenn ihr Spanisch verstehen könnt. ;)


3. Teror und ein Schaufensterbummel

Auf dem Weg zum Bergdorf Teror kommen uns etliche rote  "Teror-Laster" entgegen. Neben Firgas wird auch hier Mineralwasser abgefüllt, wie wir später nachlesen. Auf dem Weg sehen wir viele Eukalyptusbäume und passieren den Ort Los Llanos. Die Kurven sind so eng, dass die roten Wasserlaster vorausschauend vor jeder Kurve hupen. Im Zentrum des historischen Zentrums steht eine Basilica aus dem 16. Jahrhundert - gesäumt wird sie von hübschen Häusern aus rötlich-gelben Basalt mit pittoresken Balkonen. Wir schlendern durch die kleine Einkaufsstraße und fotografieren das für Teror typische Postkartenmotiv. Die Häuser sind noch gut erhalten und sehen gepflegt aus. Es ist verboten alte Fassaden abzureißen. Die Gemeindeverwaltung legt Wert auf den traditionellen Baustil mit den Holzbalkonen. Weitere Informationen können in meinem Reisebericht "Von der Schönheit der Berge und der Idylle kleiner Bergdörfer" nachgelesen werden.



 

4. Barranco de Guayadeque - Ins Wohnzimmer der Höhlensiedlungen blicken

Diese prähistorischen Höhlensiedlungen sind noch heute bewohnt und liegen nördlich von Agüimes in einem Tal. Um dort hinzugelangen befährt man mit dem Mietwagen zuerst die GC-100 und dann die GC-103. Links und rechts ist üppige Natur, die an Kuba erinnert. Palmen und Laubbäume wechseln sich ab. Am Ende des Tals sind wir auf fast 1000 Höhenmeter angelangt.

Den Wagen kann man einfach am Straßenrand parken oder auf dem Parkplatz des Museums abstellen. Wir liefen durch die Siedlung schauten uns auf Einladung eines älteren Herrn seine Höhlenwohnung an und stiegen weiter die Berge hinauf. In den steilen Felsen waren etliche Wohnungen geschlagen, ganze Bauerngehöfte mit Ziegen, Eseln, Truthähnen, Hühnern und Küken. Der Wind ließ uns die Anstrengung der Mittagshitze vergessen und die Neugier trieb uns immer weiter höher - was würden wir wohl hinter der nächsten Abbiegung entdecken? Die Wanderung ist steil und rutschig, daher nicht für Kinder und ungeübte Wanderer zu empfehlen. Wer aber kann und will, sollte die Anstengung in Kauf nehmen. Es lohnt sich.

Wanderweg


Auf dem Rückweg pflückten wir am Wegesrand wachsene Kaktusfeigen und bekamen etliche Stacheln ab, die Widerhaken hatten. Zurück im Auto beschlossen wir die Straße bis zum Ende zu fahren. Im Wendekreis der Straße befinden sich zwei Restaurants mit Terrassen und ein Gastraum ist in einer Höhle. Auch gibt es eine Kirche, die in den Stein geschlagen wurde. Diese Höhlenkirche wird von vielen Touristen besucht - für uns standen zu viele Autos vor der Kirche, sodass wir nicht anhielten.

Süß und saftig, aber mit Stacheln - Kaktusfeigen


5. Jardin Canarío - Entspannen im großen Garten

Um zum oberen Eingang des Jardín Canarios zu gelangen, nimmt man die GC-112 nach Tafira, fährt nach den Wegweisern, biegt in die GC-110 ab und stellt das Auto auf dem kostenlosen Parkplatz ab. Der Eintritt in den Park ist ebenfalls kostenfrei. Ab der Aussichtsplattform hat man zwei Möglichkeiten - nach links nimmt man den breiten, nicht steilen Weg und nach rechts, wie könnte es anders sein, nimmt man den engen und steilen Weg. Unten im Tal angekommen, flaniert man durch Palmen- und Kakteengärten, weicht bissigen Schwänen aus und gönnt sich ein Bad in der Sonne. Im botanischen Garten gibt es sogar eine App, die noch mehr Infos zu den Pflanzen verrät. Dieser Ort eignet sich hervorragend für Hobby Fotografen und Familien mit Kindern. Eltern mit Kleinkindern sollten sich aufgrund der vielen steilen Stufen ohne Geländer aber bewusst sein, dass sie den Kinderwagen im Auto lassen und die Kinder tragen müssen. Wir haben etliche Väter mit hochrotem Kopf gesehen, die einfach keine Lust mehr hatten.
Davon mal abgesehen, ist der Park, der terrassenförmig angelegt wurde, sehr schön und vielseitig. Sogar die kostenlosen Toiletten sind sauber und im guten Zustand. Neben dem oberen Eingang befindet sich ein Restaurant mit einer Panorama View auf dem Park. Es hat täglich geöffnet, sah aber teuer aus. Am besten checkt ihr die Öffnungszeiten vorab - diese können sich je nach Jahreszeit ändern.

Weg im Jardín Canario

Kakteengarten im Jardín Canario

Kakteengarten im Jardín Canario

Ich zwischen den Palmen - entdeckst du mich?


6. Roque Nublo - Wanderung zum Dach der Insel

Nach dem Frühstück und einigen Runden durch den Hotelpool starteten wir in Richtung Roque Nublo. Das Wahrzeichen der Insel ist 1803 m hoch. Die markante Felsnadel ist 80 m hoch und von vielen Punkten der Insel aus gut sichtbar.
Vom Süden aus kommend nahmen wir die GC-60 und glaubten uns in der Tour de France wiederzufinden. Die Strecke ist von Radfahrerin übersät. Vorbei am Touristennepp Mundo Aborígen und dem Mirador Degollada de La Yegua waren wir endlich wieder so hoch in den Bergen, dass wir aufs Meer und die Dünen von Maspalomas schauen konnten. Mit zunehmender Höhe wurden die Radfahrer sowohl erschöpfter als auch dreister. Auf der engen und kurvenreichen Straße fuhren sie nun mittig. In Dörfern kehrten die ersten Radler in Bike Stops ein und legten eine verdiente Pause ein. Die Straße war wirklich steil. Später habe ich irgendwo gelesen, dass dort in den Bergen tatsächlich Profisportler trainieren. Nach Hobbyfahrer sahen sie auch nicht aus. Kurz nach 12 Uhr waren wir auf 1300 Höhenmetern angekommen. Die Bergstraße wurde von Kiefern und gelben Blümchen am Hang gesäumt. Wir hatten Glück, dass wir um diese Uhrzeit noch einen recht guten Parkplatz erwischten.

Vom Parkplatz dauert es ca. 45 Minuten bis zum Roque Nublo. Der Weg ist gut ausgebaut und kein loses Geröll stört. Die Steine sind allesamt fest. Ein bisschen klettern muss man zum Ende schon, aber durchaus für Best Ager und Kleinkinder zu schaffen. Hunde kann man auch mitnehmen.
Wenn man die Strecke geschafft hat, wird man bei guten, wolkenfreien, Wetter mit der Sicht bis nach Teneriffa belohnt. Man kann den Teide, Spaniens höchsten Berg, sehen.
Wer möchte kann im Schatten der Felsnadel entspannen und seine Jacke aus dem Rucksack hervorkramen. Auf 1800 Höhenmetern rutscht das Thermometer auch schon mal auf 10°C ab.
Wer die Aussicht von allen vier Himmelsrichtungen aus genossen hat und etliche Fotos geschossen hat, macht sich wieder auf den Rückweg. Hört man die Musiker spielen, weiß man, dass der Parkplatz nicht mehr weit ist und man sich endlich mit einem Eis, Baguette oder kaltem Getränk belohnen kann.
Wir fuhrern allerdings direkt ins nächste Dorf und kehrten in ein Restaurant ein. Man darf wohl auf 1300 Höhenmetern auf keine kulinarischen Wunder hoffen, satt und schnell bedient wurden wir aber trotzdem.


Wanderweg zum Roque Nublo

Wanderweg zum Roque Nublo

Grandiose Aussicht bis zum Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa

Die markante Feldnadel des Roque Nublo


7. Valle de Agaete - Ein Hauch vom Garten Eden

Der Reiseführer beschreibt das Valle de Agaete in den schillersten Farben. Das subtropische Tal sei das schönste der Insel- Papayas, Avocados, Apelsinen, Zitronen, ja sogar Kaffee und Wein würden hier wachsen. Wer würde sich bei dieser Vorankündigung nicht das Tal anschauen wollen?

Also fuhren wir los. Zunächst auf die GC-600, dann die GC-150, auf der gerade Bauarbeiten waren. Die Vögel zwitscherten und wir genossen von der Straße die schöne Sicht ins grüne Tal. Die Felder sind terrassenförmig angelegt. Auf 1630 Höhenmetern stoppten wir am Mirador Degollada Las Palomas. Wir befuhren die GC-220 und die sehr enge und einspurige GC-222. Auf dem Weg lag der kleine hübsche Ort Laideros. Die Berghänge waren üppig bewachsen und erinnerten uns wieder an Kuba. Wir passierten Saucillo, Tegueste und Höhlenwohnungen ehe wir auf einer Höhe von 584-600m wieder das Meer sehen konnten. Wir sahen die Stadt im Tal und fuhren bergab, vorbei an Los Silos, Buenavista und El Agazal.


Und endlich gaben die Berge den Blick aufs Meer wieder frei

Endlich verließen wir den Schatten der Berge und die Sonne kam heraus. Ab dem Ort Agaete bogen wir auf die GC-231 in Richtung "El Valle". Ab hier ist es besser nach Schildern zu fahren. Bei San Pedro muss man nach links abbiegen, um auf der GC-232 weiterzufahren. Fast auf der gesamten Strecke sieht man auch das Meer. Die kleinen weißen Häuschen verleihen der Gegend zusätzlich noch Charme.
Wir stiegen aus und bewunderten die sattgrünen Hänge. In der Ferne meckerten die Ziegen und ihre Glöckchen gaben den Takt an. Leider fanden wir keinen Wanderweg, der direkt ins Tal führt.


Valle de Agaete - Ein Hauch vom Garten Eden

Typisch auf Gran Canaria: Berge und Meer auf einem Blick


8. El Sao - Kleines Dorf am Ende des Valle de Agaete

An der Wendeschleife stellten wir unseren Mietwagen ab und liefen den kurzen Weg mit 30%iger Steigung zum kleinen Dorf El Sao hinauf. Die Aussicht ist gut. Es gibt eine handvoll Häuser, den bellenden Dorfhund und einen reifen Mandarinenbaum. Ich muss zugeben, dass ich der Verlockung nicht wiederstehen konnte und eine pflückte. Sie war saftig und süß.
Den Rückweg traten wir über die GC-2 Richtung Las Palmas/Galdar an, da die direkte Route zum Mirador de Balcón für den Verkehr gesperrt war.


Von der Wendeschleife aus starten steile, aber schöne Wanderwege zu den Dörfern El Sao und El Hornillo


9. Mirador de Balcón - Nebelgeist

Es gibt aber noch einen anderen Weg zum Mirador de Balcón. Den sind wir ein paar Tage zuvor gefahren. Normalerweise kann man bis auf die Nachbarinseln blicken, wir fuhren aber in tiefe Nebelschwaden und sahen die Hand vor Augen kaum.





10. San Bartolomé und das Hotel in den Bergen

An unserem letzten Tag wollte ich mich noch einmal von den Bergen verabschieden und so landeten wir in San Bartolomé. Wir trafen gerade zur Heiligen Sonntagsmesse ein und die Bewohner hatte keinen Kopf für hungrige Touristen und so fuhren wir weiter hoch in die Berge. Parkten unser Auto und liefen einen Berg hoch. Oben angekommen, sahen wir einen tollen Garten mit Obst, Kräutern und vielen Blumen. Dieser gehörte zu einem Hotel mit Restaurant. Der Komplex hatte sogar eine eigene Kapelle. Wir inspizierten die Hotellobby, prüften den Ausblick und kamen zu dem Entschluss, dass wir hier ein paar Tage bei unserem nächsten Besuch verbringen möchten.




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